sursulapitschi
Anfangs war ich sehr versucht, dieses Buch abzubrechen. Wir lernen Elsa kennen, die wirklich schreckliche Eltern hat, die sie wirklich fies behandeln. Ein ganzer Strauß an Klischees bildet Elsas furchtbare Kindheit, die sie einem leichtsinnigen Mann in die Arme treibt. Aber wenn das Selbstbewusstsein ganz am Boden liegt, kann es auch schnell wachsen. Elsa hat tatsächlich das Zeug zur Farmerin, obwohl ihr niemals jemand etwas zugetraut hat. Das ist der Märchenteil, den man überstehen muss. Dann wehen Staubstürme über das Land und das Leben wird mitreißend leidvoll. Die Dustbowls im Amerika der 30er Jahre kann man nicht plastischer miterleben. Plötzlich wird die Schmonzette zum Pageturner. Es ist noch immer kein Buch mit gelungener Personenzeichnung. Da gibt es die GUTEN und die BÖSEN und absolut nichts dazwischen, aber die Atmosphäre packt einen doch. Man flieht gerne zusammen mit Elsa und ihren Kindern nach Kalifornien, das natürlich nicht das gelobte Land ist. Dieses Buch erzählt ein tragisches Stück amerikanischer Geschichte absolut packend. Man muss sich mit den klischeehaften Figuren arrangieren und eine gute Portion Pathos überblättern, dann ist es fesselnde Lektüre.