daniliest
„Skogen Dynasty“ habe ich als Hörbuch gehört. Die männliche Rolle wird von Julian Tennstedt gelesen, der mir schon von anderen Hörbüchern bekannt ist und dessen Stimme ich als sehr angenehm empfinde. Die weibliche Stimme erschien mir ein wenig schrill und an unpassenden Stellen aggressiv, so dass ich mich erst ein wenig warm hören musste. Von der Geschichte selbst war ich zunächst richtig begeistert. Sanders Familie gehört ein Keksimperium und sein beruflicher Weg ist quasi von Geburt an vorgezeichnet. Nach einem Skandal begibt er sich unter einem Decknamen auf eine geführte Trekkingtour durch Norwegens Berge. Das erste Aufeinandertreffen von Sander und der Bergführerin Norah fand ich richtig witzig. Sie hat keine Ahnung wer er ist. Vorurteile und Missverständnisse führen zu lustigen Dialogen. Carolin Wahl beschreibt Norwegens Natur sehr anschaulich und ansprechend. Man bekommt Lust, selbst auch auf Trekkingtour zu gehen. Sanders gebuchte Tour gestaltet sich als ereignisreich, da es immer wieder zu unvorhergesehenen Vorfällen kommt. Der humorige Unterton vom Beginn des Buches ging leider ziemlich schnell verloren und die Handlung fokussiert auf ernsteren Themen. Norah ging mir mit der Zeit immer mehr auf die Nerven. Sie projiziert all ihre Ängste auf Sander. Dabei verhält sie sich teilweise ziemlich übertrieben und an manchen Stellen richtig gemein und rücksichtslos, was der arme Sander überhaupt nicht verdient hat. Ihre Einsicht kam in meinen Augen zu spät. Wäre ich Sander könnte ich ihr nicht verzeihen. Sander ist ziemlich treudoof charakterisiert und nimmt jede Verletzung, sei es von Norah oder seinem Großvater, mit unnatürlich viel Verständnis hin. Eigentlich ist Sander der Charakter, der die schlimmeren Dinge durchgemacht hat. Am Ende ging mir dann alles ein wenig zu schnell und glatt zu Ende. Insgesamt fand ich „Skogen Dynasty“ trotzdem ganz nett für nebenbei. Den zweiten Band der Trilogie werde ich glaube ich auch hören.