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Posted on 3.11.2023

Wien, 1895: Eigentlich wollen sich nur ein paar Touristin in einer Krypta gruseln, jedoch bekommen sie den Schreck ihres Lebens, denn sie finden einen Toten und es scheint, als habe er sich zu Tote erschreckt. Was steckt dahinter? War es ein Mord? Wenn ja – von menschlicher Hand oder steckt etwa ein Geist dahinter? Schließlich versuchte der Tote den Spiritismus als Betrügerei zu entlarven? Kommissar Leopold von Herzfeldt wird der Fall vom oberstes Chef übertrafen, denn das Tote war dessen Freund und Jude. Und dann entdeckt auch noch das Mündel von Totengräber Augustin Rothmeyer, dass Wien scheinbar unbemerkt von einer Verbrechensserie heimgesucht wird. Ich bin Fan der historischen Krimi-Reihe, auch weil ich die Charaktere mag. Okay, Leo geht mir zwar manchmal auf die Nerven, aber er ist schon ein guter Kerl und ein noch besserer Polizist, dessen Ermittlungen auch mal unkonventionell laufen können – so auch in diesem Fall. Julia ist taff und Augustin ist eine echte Type. Also ein guter Mix, der von einem interessanten Setting und dem Zeitgeist sowie natürlich der Fälle lebt. Oliver Pötzsch ist einfach ein genialer Erzähler, der den Leser mit in unbekannte Welten und frühere Zeiten entführt. Das Kopfkino startet quasi sofort, so auch in diesem Band. Ob Séance, ob Oper, Revier, Friedhof oder sonst wo – man fühlt sich als Leser mittendrin. All die Wendungen, interessante Charaktere auch jenseits der Protagonisten, Pötzschs Ideen und die spannenden Verwicklungen machten es mir kaum möglich das Buch aus den Händen zu legen. Auch wenn ich nur mal kurz ein paar Seiten lesen wollte, fand ich kaum ein Ende, denn die Geschichte zog mich in ihren Bann. Denn es ist nicht nur ein Fall zu lösen…und es wird brandgefährlich. Zudem ist gewohnt gut recherchiert, die Spannung immer präsent und auch das Persönliche kommt nicht zu kurz. Für mich die perfekte Mischung und ich freue mich schon sehr auf weitere Abenteuer. Für mich waren die beiden Vorgänger schon richtig gut, aber dieser Band war noch besser. Im Übrigen ist hier der Einstieg in die Reihe gut möglich – aber die beiden Vorgänger sind so gelungen, dass man sie sich nicht entgehen lassen sollte.

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