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Schwaches Worldbuilding Ich denke, wir müssen nicht darüber diskutieren, dass die Idee hinter dem Buch ausgelutscht ist. Selbst wenn man Vampirfantasy auf die Bücher beschränken möchte, in denen es um eine Herrschaft der Vampire über die Menschen geht, fallen einem schon einige Titel ein vom unsäglichen "Reich der Vampire" (Jay Kristoff) bis zu Victor Dixens "Der Hof der Finsternis". Dieses Buch gehört aber zu einem Genre, das man mit bestimmten Erwartungen liest. Viel Neues muss gar nicht dabei sein, damit die Zielgruppe zufrieden ist, es muss nur gut umgesetzt sein. Genau das ist meiner Meinung nach der Autorin ganz gut gelungen. Die Handlung ist relativ vorhersehbar, der Schreibstil erlaubt sich hin und wieder Stilbrüche und die Figuren fallen nicht sonderlich aus der Reihe, aber es ist eine schöne Wohlfühllektüre, wenn man mal wieder Lust auf eine Vampirromanze hat. Der Grund, warum es für mich nicht großartig war, obwohl ich schon nicht die höchsten Erwartungen hatte, ist, dass von dem eigentlichen Vampirismus bis auf das Bluttrinken nicht mehr viel übrig ist. Wenn die Vampire essen und schlafen wie normale Menschen und ihnen Sonnenlicht nichts ausmacht - was bleibt dann noch vom Vampir? Zugegeben, das Bluttrinken macht einen großen Teil aus, aber wenn ich das Buch mit anderen Vampirromanen vergleiche, wurde hier nicht genügend in das Worldbuilding investiert. Andere Bücher wie z.B. die Sookie-Stackhouse-Reihe (Charlaine Harris) durchdenken die Konsequenzen einer Welt mit Vampiren bis ins letzte Detail und dagegen bekommt man bei diesem Buch nur das Nötigste geboten. Leserinnen, die auf Worldbuilding weniger Wert legen, können aber ruhig zu dem Buch greifen und werden vermutlich nicht enttäuscht.