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Wir hören von unpünktlichen Postboten und Paketboten, die ihre Lieferung irgendwohin schmeißen. Aber habt ihr gewusst, wie gefährlich es ist, ein Postbote zu sein, welch Stress dieser Beruf mit sich bringt? Nein? Dann solltet ihr den Comic über Bob lesen, der bei der Planeten-Post arbeitet. Bob ist Postbote mit Leib und Seele! Mit seinem Raumschiff stellt er den Individuen der Planeten ihre Briefe und Pakete in sämtliche Winkel des Weltalls zu. Na ja, zumindest in die Winkel des Weltalls, die er kennt. Denn Bob mag es gern gemütlich und er schätzt einen wohlgeordneten Tagesablauf. An diesem Tag allerdings ist im Postamt nicht alles so, wie es eigentlich sein sollte… Das beginnt mit einem ungenießbaren Frühstück in der Kantine, das Bob nicht herunterbekommt – die Kollegin isst es. Auf geht es, hungrig ohne Frühstück – und nun muss er auch noch pieseln. Na gut, beides kann man unterwegs erledigen. Zuerst geht es nach Krumgo. Ein merkwürdiger Planet – Vorsicht Steinschlag! Und heiß ist es obendrein. Am Ende erhält Bob sogar ein Frühstück; nun ja, nicht wirklich …. Weiter geht es nach Kranduff (meine Lieblingsgeschichte). Hier wohnen gruselige Sensenmänner, die Seelen fressen. Bob darf an ihnen nur vorbei, wenn er ein Rätsel löst. Oh je! Es dauert ein wenig, aber klar, er schafft es. Sie fressen seine Seele nicht, uff – die Angst war unbegründet, die Typen futtern nur die Seelen der Äpfel, die sie essen. Nun aber auf zum Postamt. Das nächste Hindernis, ein Fluss: ein Fährmann bringt ihn auf die andere Seite, wenn er ein Rätsel gelöst hat. Rätsel – wo Bob es doch eilig hat! Aber das war noch lange nicht alles … Bob ist wieder an Bord mit einer lebendigen Eilsendung an Bord, die er unterwegs abladen muss. Auf nach Nirgh-Endwo. Fast hätte er sein Frühstück erhalten, doch die Meldung über ein schwarzes Loch lässt ihn erschaudern und Gas geben. In Geriatron, einer lustigen Senioreninsel gerät er in eine Geburtstagsparty. Doch zum Feiern hat er keine Zeit, denn der letzte Paketsack muss nach Astrolab gebracht werden, wo Bob auf eine interessante Forscherin trifft. Die Frage ist, wird er zu Hause endlich zu seinem Frühstück kommen? Auf jedem neuen Planeten wartet auf den armen Postboten eine fürchterliche Überraschung. Das kann sogar gefährlich werden; und immer kostet es Zeit. Bob, stets freundlich, bereit, alles zu tun, damit seine Sendung den Empfänger erreicht. Der Comic ist ziemlich witzig aufgebaut und Erwachsene finden eine Menge gesellschaftliche und literarische Anspielungen. Fantasievolle Figuren aus der Galaxis, intergalaktische Worterfindungen und ein herrliches Weltraumsetting geben sich die Hand. Das ein oder andere Panel könnte man fast als Wimmelbild bezeichnen. Durch die farbigen Hintergründe im Panel – mal dezimiert, mal wimmelvoll – kommt der Band farbkräftig daher, gezeichnet im typischen Comicstil. Bis zum Schluss sind die kurzweilige Fantasy-Kurzgeschichten sehr spannend, atmosphärisch und amüsant. Jeder Planet bekommt sein ausgefallenes Setting und urkomische Bewohner. Die Graphic Novel ist textreduziert, die Sprechblasen sind durch große Buchstaben sehr leserlich. Jede Geschichte ist abgeschlossen, so dass sich gute Unterbrechungen beim Lesen anbieten. Wer gerne Science-Fiction Weltraumabenteuer liest, gepaart mit Humor, der liegt hier richtig. Der Rotopol Verlag gibt eine Leseempfehlung ab 7 Jahren. Das passt für mich – den Eltern wird es ebenso Spaß machen. Guillaume Perreault ist gelernter Grafiker und illustriert hauptsächlich Bücher für Kinder und Jugendliche. Als Comicautor hat er sich mit den humorvollen Abenteuern von Bob dem Weltraumpostboten einen Namen gemacht und erhielt für seine Comicserie mehrere Auszeichnungen. Seine Arbeit, die stilistisch ganz in der Tradition der Ligne Claire steht, wird oft als nachdenklich beschrieben und steckt voller Charaktere mit starken Persönlichkeiten. Als Illustrator arbeitet er für Kunden im Kultur- und Werbebereich. Der gebürtige Rimouski lebt heute in Quebec, Kanada.