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renee

Posted on 21.10.2023

Kindliche Stärke Unglaublich intensiv erzählt Angelika Klüssendorf hier die Geschichte eines Mädchens. Sie blickt auf ein Kinderleben, ein Kinderleben, dem fast vollkommen die kindliche Leichtigkeit fehlt, denn diesem Kinderleben fehlt es an einer gewissen Sorglosigkeit. Eine Sorglosigkeit, die es sich bei seinen Eltern nicht leisten kann. Denn in ihrem Elternhaus begegnet sie dem Alkoholismus und fehlender Liebe. Sie erlebt schreckliches und die Leserschaft ist dabei. Dieses Leben des Mädchens berührte mich massiv, sie tat mir unendlich leid, aber genauso berührte mich das Mädchen auch in seiner Stärke, die es dem Mädchen ermöglicht, dieses Drama zu ertragen und sich gleichzeitig noch um die Schwester zu kümmern. Hier fragte ich mich wieviel Stärke wohl manche Menschen in ihrem Leben aufbringen können. Manchmal ist es wirklich erstaunlich, was manche Menschen aushalten können und noch halbwegs gesund dabei bleiben. Angelika Klüssendorf beeindruckte mich mit ihrem Buch immens, noch dazu ist es das erste Buch von dieser Autorin, welches mir vor die Augen kommt. Die Trilogie um das Mädchen habe ich demzufolge auch noch nicht gelesen. Dies wird sich sicher ändern. Hoffentlich auch schnell. Denn ich bin wirklich sehr neugierig. Denn diese immense Tiefe in ihrer Schreibe, die die Klüssendorf hier in ihren Episoden erreicht, ist bemerkenswert und lässt unbedingt die Lust auf Romane von ihr bei mir erwachsen. Dass die Trilogie um das Mädchen mit diesem Buch hier zusammenhängt, ist dabei ein noch drängender Punkt für mich, diese Bücher bald in Angriff zu nehmen. Und inmitten der Verpflichtungen, die man sich selbst setzt, wird sich sicher bald einmal die Zeit für ein weiteres Erkunden des Lebens dieses Mädchens finden. Ich freue mich sehr darauf! Denn ich frage mich, wie diese Romane wohl bei mir einschlagen, wenn es „Risse“ ja schon so intensiv schafft und mich zum Innehalten bringt. Für mich gehört „Risse“ eigentlich auf die Shortlist des Deutschen Bücherpreises, schade, dass dieses Buch es nicht dahin geschafft hat. Aber genauso denke ich dann auch, mal schauen wie die anderen fünf Shortlistkandidaten sind, die ich noch nicht kenne. Denn dieses sechste Buch der Shortlist, welches ich kenne, gehört dort definitiv hin und eigentlich wünsche ich dieser Möglichkeit von Glück noch mehr. Thematisch sind „Risse“ und „Die Möglichkeit von Glück“ auch nicht so weit voneinander entfernt. In ihrer Intensität schlagen beide Bücher ähnlich tief bei mir ein und erzeugen Momente des Innehaltens und des Sinnierens und auch ein Gefühl des Betroffen seins. Es sind Bücher, die ich dringend der Leserschaft empfehle und auf jeden Fall die Lust, den Wunsch nach mehr auslösen. Lieb sie! ❤

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