Profilbild von Miri

Miri

Posted on 17.10.2023

Beim zufälligen Stöbern bin ich auf Laura Cardeas “The Lesson of Curses” gestoßen. Der Klappentext war schnell gelesen und von mir für so interessant befunden, dass das Buch bei mir einziehen durfte. Magie, Sarkasmus und ein Touch Dark Academia-Feeling sind in diesem Fall die drei Zutaten, die mich abgeholt haben. Mathea und Ellie sind beide sogenannte Späterwachte – Wesen (Hexen, Warlocks, Dryaden, Nixen, Elfen usw.), deren magische Kräfte erst sehr spät, meist im Erwachsenenalter, plötzlich hervorbrechen. Bei Mathea war es eine Nahtoderfahrung, die ihre helle Magie hat auflodern lassen und bei Ellie eine Art Panikattacke in einer Menschenmenge, die die dunkle Magie bei ihr erweckte. Bei beiden geschah dies in Prag, wo sich auch die Universitäten für helle und dunkle Magie befinden. Jede Person mit Magie muss an einer Universität studieren, um die eigenen Kräfte beherrschen zu lernen, ansonsten drohen fiese Konsequenzen. Und so beugen sich sowohl Mathea als auch Ellie ihrem Schicksal, obwohl beide nicht zur arkanen (magischen) Welt gehören wollen. Mathea möchte lieber weiter ihrem Jura-Studium nachgehen anstatt an einer Universität zu studieren, bei der es nicht einmal Noten gibt und alle so unfassbar nett und gesellig sind. Mit ihrem Sarkasmus, ihrer Distanziertheit und ihrem Ehrgeiz scheint sie so gar nicht an die harmonische Univerzita Mystika e Magie zu passen. Genauso Ellie, die in ihren Secondhand-Klamotten, mit ihrer übertriebenen Rücksichtnahme und Hilfsbereitschaft es sehr schwer hat an der Academia Sinistra, wo Erstsemester um ein Bett im Schlafraum kämpfen müssen und jeder sich an erster Stelle sieht. Die Tatsache, dass an Mathea ein uralter Fluch entdeckt wird, der dazu führt, dass diese immer mehr an Lebensenergie einbüßt, lässt die Student*innen beider Akademien zusammenarbeiten. Ellie, weil sie helfen möchte und ein unerklärliches Band sie und Mathea zu verbinden scheint. Atlas, weil er Mathea als Forschungsobjekt sieht und seine Zwillingsschwester Astra, weil diese beschlossen hat Ellie zu beschützen. Ich muss sagen, auch wenn ich ein wenig gebraucht habe, um in die Geschichte zu finden, hat mir das Buch von Anfang an gefallen. Zu Beginn hatte etwas Schwierigkeiten mit dem Schreibstil der Autorin, da diese wirklich sehr häufig ihre Sätze abbricht – so als würde sie sich selber beim Schreiben unterbrechen, manchmal sogar mitten im Wort. Das hat mich zunächst echt genervt, doch nach einer Weile hatte ich mich daran gewöhnt, auch wenn es mir bis zum Ende hin einfach zu häufig vorgekommen ist. Außerdem brauchte ich etwas um mich daran zu gewöhnen, dass die Autorin ihre Liebe zu Prag in ausführlichen Beschreibungen der Stadt und in der Verwendung tschechischer Begrifflichkeiten ausgelebt hat. Für Liebhaber*innen Prags sicherlich ganz wundervoll, für mich zunächst gewöhnungsbedürftig. Insgesamt hat mich die Geschichte von Mathea, Ellie und den anderen jedoch sehr gefesselt. Der Schreibstil war angenehm flüssig und bildhaft, was mein Kopfkino aktivierte. Die Charaktere machten auf mich allesamt einen authentischen Eindruck. Die Geschichte war spannend und glücklicherweise nicht immer vorhersehbar, so dass der Spannungsbogen durch Plotttwist aufrecht gehalten werden konnte. Alle Charaktere scheinen auch noch Geheimnisse mit sich herumzutragen, die vermutlich in den Folgebänden thematisiert werden. Ich, für meinen Teil, kann auf jeden Fall sagen, dass ich mich jetzt schon sehr auf den, im Frühjahr 2024 erscheinenden, 2. Band der Reihe freue und unbedingt wissen möchte wie es weitergeht und vor allem, was Ellie zu verbergen hat. Von mir gibt es daher gute 4 von 5 Sternen und damit eine Leseempfehlung.

zurück nach oben