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biancaneve66

Posted on 15.10.2023

Namen, die unvergessen bleiben Auf der Flucht vor den Nationalsozialisten wartet der 11-jährige Nathan im kleinen italienischen Dorf Nonantola auf seine Fahrt nach Palästina. Don Arrigo, der örtliche Pfarrer versucht jüdischen Kindern in der Villa Emma ein Stück Geborgenheit und Normalität zu bieten. Als die Faschisten zur drohenden Gefahr werden, wird ein Fluchtplan ausgearbeitet. Das Cover zeigt die Rückenansicht eines kleinen Jungen an Bahnhof; alleine sitzt er auf einigen Koffern auf einem Gepäckwagen vor einem Zug. Es handelt sich dabei um den Ich-Erzähler Natan, dessen fiktiver Charakter stellvertretend für jene Kinder steht, die tatsächlich in einem kleinen Dorf in der Poebene Unterschlupf gefunden haben, denn der Roman beruht auf einer wahren Geschichte. Nathan erzählt aus seinem Leben, von seiner Familie, von seinen Ängsten und Gefühlen; und das geschieht häufig durch seine kindliche Sicht; andere Stellen wirken recht erwachsen, und diese Entscheidung des Autors ist plausibel, denn richtig Kind sein konnten die jungen Flüchtlinge trotz der Bemühungen von Don Arrigo in dieser ungewissen Zeit nicht mehr so ganz. Immer wieder ruft sich Natan die Namen jener ins Gedächtnis, die er nicht vergessen will; Namen jener Menschen, die den Kindern geholfen haben, obwohl sie sich selber damit in Gefahr gebracht haben. Am Ende des Buches gibt es eine Liste der an den damaligen Geschehnissen Beteiligten. Der Autor versieht in diesem Roman das ernste Thema der Shoah durch die kindliche Sicht mit einer gewissen Leichtigkeit und erreicht dadurch sicher nicht nur historisch Interessierte.

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