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sophiesyndrom

Posted on 11.10.2023

Nachdem ich vor einiger Zeit „Lovecraft Country“ von Matt Ruff gelesen und sehr gemocht hatte, war für mich klar, dass ich noch mehr von dem Autor lesen muss. So kam ich zu dem Buch „Bad Monkeys“, was ich zwar sehr raffiniert fand, aber mich nicht so in den Bann ziehen konnte, wie ich es mir erhofft hatte. Jane ist eine Mörderin. In der psychiatrischen Abteilung des Hochsicherheitsgefängnis legt sie ihr Geständnis ab und erzählt Unglaubliches. Laut ihr sei sie Teil einer Geheimorganisation Bad Monkeys, die all das Böse der Welt bekämpft. Doch kann man ihr diese abstrusen Geschichten glauben? Matt Ruff stellt es hier sehr geschickt an, dass man stetig zweifelt, was nun Wahrheit und was Lüge ist, da die Welt, in der die Geschichte spielt, nicht so weit definiert wird, dass man wüsste, was möglich ist und was nicht. Eine Verhörsituation in einem Hochsicherheitsgefängnis – man meint, man hätte es hier mit einer realitätsübereinstimmenden Umgebung zu tun. Mit dieser Einstellung startet man in die Handlung und schon klingen Janes Geschichten über eine Geheimorganisation namens Bad Monkeys und Knarren, die einen Herzinfarkt oder Schlaganfall auslösen, ziemlich unglaubwürdig. Bis zum Ende war ich am rätseln, was Wahrheit und was Lüge ist bzw. was Matt Ruff letztlich als möglich und unmöglich darstellt. Dahingehend hatte das Buch einige Wendungen zu bieten, die ich so nicht kommen sah. Dennoch war ich nicht so drin in der Geschichte. Eventuell lag es ein bisschen an der Art, wie erzählt wurde – eine Verhörsituation, die durch lange Monologe von Jane geprägt ist – oder auch daran, dass es mir am Ende einen Tick zu wirr wurde. Ich habe die Lektüre genossen und werde mich auch an weitere Bücher von Matt Ruff heranwagen, nur an meine Begeisterung für „Lovecraft Country“ konnte „Bad Monkeys“ nicht anschließen.

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