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gwyn

Posted on 10.10.2023

Ohne Das Meer wäre die Menschheit gar nicht existent! Rund 70 Prozent unseres blauen Planeten sind von Ozeanen und Meeren bedeckt. Was wissen wir über die Welt unter Wasser? Welche Rolle spielen bzw. die Ozeane für uns Menschen in unserer Geschichte? Das Überleben der Menschheit hängt vom Meer ab – und das Meer von uns. Schon der Anstieg des Meeresspiegels um mehrere Zentimeter bedroht die Existenz von vielen Millionen Menschen. Ozeane beeinflussen das globale Klima, die Luft und den Wasserhaushalt der Erde, und ihre Bedeutung bei den Themen Nahrung, Rohstoffe oder Energie wächst. Neun Wissenschaftsjournalist:innen zeigen in Beiträgen zu diversen Themen die Beziehung Mensch und Meer. Bis 2030 soll weltweit die nachhaltige Entwicklung der Ozeane und Meere im Fokus der Wissenschaft stehen - mit Konzepten zu ihrem Schutz und einer verantwortlichen Nutzung. Dieses reich illustrierte Buch taucht tief ein ins große Wasser der Welt und macht klar, welche Bedeutung Ozeane und Meere für uns haben. Sehr unterschiedliche Themen werden angegangen – genau das macht dieses Sachbuch so interessant. Das erste Kapitel befasst sich mit der Schifffahrt: Die ersten Seefahrer und der erste Kompass; Reichtum durch Handel und Weltentdeckung; Veränderung der Fischbestände (der Dorsch ist weg). Im zweiten Kapitel werden Ozeane und Meere als Lebensraum behandelt, die Quelle allen Lebens; Herrscher und Wanderer der Meere; Tiefseegeschöpfe. Danach geht es um den Klimawandel, seine Folgen, da die Ozeane aus der Balance geraten sind; steigender Meeresspiegel und seine Folgen. Der letzte Bereich befasst sich mit dem Meer als Ressource; die Zukunft der Schifffahrt; Salzgewinnung; Fischzuchtfarmen; Biotechnologie zur Gewinnung von Arzneien; Tiefseebergbau; das Meer als Energielieferant; die Verschmutzung durch Öl- und Gasgewinnung; Plastik und Mikroplastik im Meer; Der Schutz der Ozeane als Abschluss. Die Themen sind vielfältig, zusammengestellt, von der Chefredakteurin Andrea Stegemann, aus Artikeln der «Bild der Wissenschaft». Meere und Ozeane, ein zwiespältiges Thema bis heute. Der Mensch hat sich an ihnen vergriffen. Fataler Klimawandel, menschengemacht, der die Ozeane zum Kippen bringt, Überfischung, Müll, Verschmutzung, es ist klar, dass die Ozeane geschützt werden müssen. Gleichzeitig wird aber eine enorme Ausbeutung und Verschmutzung durch die Aquakulturen vorangetrieben. Energiegewinnung auf der einen Seite – der auf der anderen Seite viele Tiere zum Kollaps bringt. Gibt es umweltgerechte Schifffahrt, wenn diese mit Motoren betrieben wird? Nein, die Tiere werden immens durch die Geräusche gestört, ihr natürlicher Orientierungssinn durcheinandergebracht. Warum fahren weiterhin Kreuzfahrtschiffe? Elektromotoren statt Diesel – sie sind nur ein wenig leiser und bis heute eher Utopie auf Grund der Reichweite der Batterien. Klimafreundliche Brennstoffe? Gibt es eigentlich nicht wirklich. Nun gibt es die Idee, Rohstoffe aus der Tiefe zu fördern – hier sind dringend Regularien erforderlich. Meerwasser entsalzen, zu Trinkwasser umwandeln, auch das ist ein zweischneidiges Schwert, weil hierbei als Abfallprodukt hochkonzentrierte Salzlauge abfällt. Daraus kann man kein Meersalz herstellen. Auch ja, Meersalz – heutzutage ist hierin nicht sichtbares, nicht herausfilterbares Mikroplastik enthalten. Wem gehört das Meer? Auch diese Schwierigkeiten werden angesprochen, Gebietsstreitigkeiten, der Kontinentalschelf, die Nordostseepassage, die sich durch die Klimaerwärmung auftun wird und an der Russland und China interessiert sind. Vielfältige Themen werden angegangen, die zum Nachdenken und Diskutieren anregen. Illustriert ist das Sachbuch mit reichlich Fotomaterial, dazu alte Stiche, Statistiken, Grafiken. Jeder Artikel umfasst vier bis sechs Seiten, was gut zu lesen ist. Das Buch eignet sich prima als Unterrichtsmaterial. Eine interessante, breitgefächerte Lektüre. Empfehlung! Andrea Stegemann ist seit Anfang 2020 Chefredakteurin von «bild der wissenschaft und natur». Nach ihrem Staatsexamen in Germanistik und Geschichte startete sie journalistisch beim Hörfunk. Mit dem Einstieg in die Konradin Mediengruppe entdeckte sie ihre Liebe zu den Printmedien. Sie wechselte in den strategischen Verlagsbereich und beschäftigte sich viele Jahre mit der Frage, was Leser wollen, sowie mit der zeitgemäßen Weiterentwicklung von Magazinen.

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