sbs
Die Geschichte einer der ersten Serienmörderinnen, die schon früh vom Leben hart geprüft und mit nur 17 Jahren von Norwegen in die USA auswanderte – das klang nach einer richtig guten Vorlage. Das ist die Geschichte von Brynhild, später Belle, aber was die Autorin daraus machte hat mich auf ganzer Linie enttäuscht. Der Beginn ist noch gut und ich hatte mich an den besonderen Schreibstil – so glaubte ich – gewöhnt, wollte mehr über die Hintergründe und Taten erfahren und war positiv gestimmt. Die düstere Stimmung wird durch den Stil der Autorin deutlich, der Wahn der künftigen Serienmörderin spiegelt darin wider – so meine anfänglichen Erklärungen und ja, auch ein Schönreden, um weiterzulesen. Ich war des Schreibstils irgendwann überdrüssig. Ja, er hat mich richtiggehend genervt und so gar nicht angesprochen. Warum so „verblümt“, künstlich, vage, oft nichtssagend und gewollt wortgewaltig? Für mich war es einfach nur zäh, und entsprach nicht den Erwartungen, die ich an das Buch hatte. So lange habe ich noch an keinem so dünnen Büchlein gelesen – und ich musste mich zwingen es überhaupt zu beenden. Die Geschichte und deren wahrer Ursprung konnte mich in diesem Stil so gar nicht fesseln und ich war froh, als es endlich beendet war. Roter Faden? Spannung? Habe ich beides meist vergeblich in diesem Buch gesucht, dabei hätte die Geschichte Potenzial, aber ich finde, dass das völlig verschenkt wurde. Einfach nur zahllose Metaphern aneinanderreihen und eine Serienmörderin in Boot holen – bei mir ging das völlig in die Hose. Ich werde mir die Autorin merken, um künftig einen großen Bogen darum zu machen, denn ich ziehe in dem Fall einen online Artikel einer weiteren „literarischen Fantasie, inspiriert von tatsächlichen Ereignissen“ aus ihrer Feder vor. Wer sich für das Buch interessiert sollte vorab eine Leseprobe nutzen, denn der Stil wird sich nicht ändern.