kupfisbuecherkiste
Thanial Steepleton arbeitet im Innenministerium und übersetzt Morsezeichen in für die Allgemeinheit lesbare Nachrichten. In seiner bescheidenen Wohnung hat er sich – so gut es den Umständen entsprechend ging – eingerichtet. Eines Abends findet er in seiner Wohnung eine Taschenuhr. Er geht davon aus, dass seine Schwester ihn überraschen will. Doch die weiß nichts von dieser Uhr. Als einige Zeit später eine Bombe im Gebäude von Scotland Yard explodiert, kann Steepleton gerade rechtzeitig fliehen, weil die Uhr durch ein Weckersignal ihn rechtzeitig gewarnt hat. Als er die Uhr näher inspiziert und sich von Uhrmachern beraten lassen will, was es mit der Uhr auf sich hat, weisen ihn die üblichen Uhrmacher ab. Er wird an den Uhrmacher Keita Mori verwiesen. Der ist überrascht, dass die Uhr bei Thaniel gelandet ist, da sie für jemanden anders bestimmt schien. Thaniel lässt sich aber nicht beirren, und bleibt beharrlich, so dass er sich langsam mit Mori anfreundet. Gleichzeitig erzählt die Autorin Natasha Pulley von Grace, die – entgegen der üblichen Gewohnheiten – es schafft, zu studieren und zu forschen. Ihr Thema: der Äther, und alles was dazu gehört. Als sie durch Umwege auf Thaniel trifft, scheint der langsam der Uhr auf die Spur zu kommen. Und genau hier lief für mich bei diesem Buch die Uhr ab. Das Setting im viktorianischen England mutete für mich genial an. Ein bisschen Mystik über die Zeit, ein bisschen japanische Tradition und Geschichte gepaart mit britischem Chic: das musste ich lesen. Die Stimmung selbst ist genial, ebenso die Idee. Aber: die Geschichte konnte mich absolut nicht einfachen. Weder im Buch noch im Hörbuch. Thaniel wirkte für mich blass und langweilig. Abgesehen von Mori konnte mich keiner der Protagonisten abholen, und mich in die Geschichte ziehen. Es wollte einfach bei mir keine Stimmung aufkommen, ich habe mich regelrecht duschgequält und nach 75% aufgegeben. Ich wollte schlichtweg nicht mehr wissen, wie es ausgeht. Weder die Buchfassung noch das Hörbuch konnten mich fesseln. Dabei macht das Cover so viel her, lädt einen ein, es sich mit einer Tasse Tee zuhause gemütlich zu machen. Zum Hörbuch mag ich noch erwähnen: die Erzählstimme von Jonas Minthe ist sehr angenehm. Und doch geht mir die Konzentration beim Zuhören stiften. Ich hab immer wieder das Hörbuch abgeschaltet, weil ich mich doch mit was anderem beschäftigt habe. Schade, denn wie gesagt: das Grundsetting finde ich genial, die Spannung eher mau. Vielleicht muss ich dem Buch wann anders nochmal eine Chance geben. 3 Sterne für Cover und die Idee.