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mabuerele

Posted on 7.10.2023

„...Sie wissen jetzt, dass ich schwanger bin. Er wollte unbedingt wissen, wer der Vater ist. Natürlich habe ich es nicht verraten...“ Die Geschichte beginnt mit Tagebucheinträgen. Daraus stammt das Zitat. Wer hier schreibt, bleibt noch im Dunkeln. Dann wechselt die Handlung zu Kommissar Steinböck und seiner Katze Frau Merkel. Noch ahnen beide nicht, dass demnächst zwei Mordfälle auf sie zukommen. Der Tote im brennenden Porsche jedenfalls gilt erst einmal als verunfallt, bis der aufmerksame Pathologe zu einem anderen Urteil kommt. Der Schriftstil ist leicht und locker. Es gibt wenig Ermittlungen, aber viele amüsante Szenen. Die Gespräche zwischen Steinböck und Frau Merkel gehören dazu. Die muss damit leben, dass Steinböck momentan den Dackel eines Kollegen als Gast hat. Den charakterisiert so: „...Der Köter versteht dich sowieso nicht. Seine beiden Gehirnzellen braucht er für Fressen und Pennen...“ Dann wird ein Altrocker ermordet. Beiden Toten ist gemeinsam, dass sie am ganzen Körper tätowiert waren und den gleichen Tätowierer haben. Jedem wurde ein tattoo entfernt. Könnte hier ein Motiv zu suchen sein? Was sonst haben ein Altrocker und ein Fabrikerbe gemeinsam? Und welche Rolle spielt die Tatsache, dass gerade der Künstler Bansky anonym in der Stadt zu Gange ist? Während Steinböck möglichen Spuren nachgeht, lernt Frau Merkel Banskys Leibwächter kennen. Der gehört zu den wenigen Menschen, die sie verstehen. Das führt zu abwechslungsreichen Situationen. In der Rockerszene trifft Steinböck auf alte Bekannte. Dabei werden Jugendstreiche wieder hervorgeholt. Der Tote hatte Linux auf seinen Rechner. Den Unterschied der Betriebssystem bekommt Steinböck so erklärt: „...Es gibt Leute wie du und ich, die steigen in ein Flugzeug und meinen, sie können fliegen. Und dann gibt’s Vögel...“ Glücklicherweise gibt es im Kommissariat eine junge Vietnamesin, die sich exzellent mit Computern auskennt und jedes System knackt. Zwischen ihr und Frau Merkel allerdings fliegen die Fetzen. Beide schenken sich nichts. Am Ende wird der Fall logisch aufgeklärt. Es zeigt sich, dass er wesentlich komplexer war als vermutet. Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Ich mag Frau Merkels Kommentare. Zum Abschluss hören wir ihr mal beim Autofahren zu: „...Typisch Mercedes mit eingebauter Vorfahrt. Mein Gott, es ist grün. Fahr endlich los! Du hast ein Elektroauto. Du brauchst nur deinen rechten Fuß nach unten zu drücken!...“

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