daniliest
4,5 Sterne. Die Idee hinter „Teit und Lehmann“ ermitteln hat mich an die „Grenzfall“ Reihe erinnert und so bin ich neugierig auf den Krimi geworden. Auch hier ermitteln Kommissare aus zwei verschiedenen Ländern. Rudi Lehmann aus Deutschland und Lykke Teit aus Dänemark. Der Fall selbst ist allerdings nicht grenzübergreifend, sondern Lykke wird nach Deutschland ausgeliehen um bei der Auflösung einer besonders verzwickten Mordserie zu helfen. Die Taten sind gleichermaßen brutal als auch kurios. Ältere Menschen werden erschossen und mit toten Tauben im Schoß zurück gelassen. Der Aufbau und der Plot dieses Krimis haben mir gut gefallen. Einerseits musste ich ein wenig schmunzeln. Wenn ein ausländischer Autor einen Krimi schreibt, der in Deutschland spielt, muss es natürlich etwas mit Stasi (alternativ Nazis) sein. Dennis Jürgensen gelingt es allerdings einen vielschichtigen und komplexen Fall zu konzipieren, den ich sehr originell fand. Bemerkenswert fand ich, dass obwohl der Name des Täters sehr früh bekannt gegeben wurde und auch das Motiv spätestens 100 Seiten vor Ende aufgedeckt ist, die Spannungskurve trotzdem hoch bleibt und sogar noch zunimmt, obwohl man schon so viele Informationen hat. Ich habe richtig mitgefiebert und gehofft, dass der Mörder geschnappt wird, bevor weitere Menschen sterben müssen. Mit dem Ermittlerduo bin ich sehr schnell vertraut geworden. Lykke ist eine sympathische junge Frau. Bei Rudi hatte ich immer das Bild eines Herrn, der in meiner Stadt bei der Poststelle arbeitet vor Augen, da sie sich vom Typ her so ähnlich sind. Mitfünfziger, die am Fließband Sprüche klopfen und Witze reißen, die im Grunde überhaupt nicht lustig sind. Müsste ich mit so jemandem zusammenarbeiten, würde ich wohl irgendwann anfangen, vor Verzweiflung meinen Kopf an die Wand zu schlagen. Rudi ist ein guter, zuverlässiger Kerl, aber diese Sprüche nerven schon leicht bis mittelschwer. Aber gerade dieses Nervige macht ihn zu einem Charakter, der im Gedächtnis bleibt. Mir hat „Taubenschlag“ richtig gut gefallen und ich werde an der Serie auf jeden Fall dran bleiben. Band 1 habe ich noch nachzuholen und dann hoffe ich, dass Dennis Jürgensen noch weitere Teile schreibt.