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kimvi

Posted on 1.10.2023

Gegen Mitternacht wütet ein Feuer in einem Weinstock. Da Albin Leclercs Freund Matteo Anteile daran erworben hat, lässt der pensionierte Polizist es sich nicht nehmen, den Brandort aufzusuchen. Castel und Theroux sind ebenfalls vor Ort, um den Schaden zu begutachten und die Brandursache zu ermitteln. Die beiden sind von Leclercs Auftauchen wenig begeistert. Doch dann wird zwischen den Reben die verbrannte Leiche eines Mannes gefunden. Castel und Theroux nehmen sofort die Ermittlungen auf, doch der Fall ist mehr als rätselhaft. Die Spurensuche gestaltet sich äußerst schwierig, zumal es schon bald einen weiteren Toten gibt. Albin Leclerc beginnt ebenfalls Nachforschungen anzustellen. Er sucht nach Verbindungen zwischen den Toten und stößt dabei auf Hinweise, die auf ein altes, verschollenes Buch deuten.... "Unheilvolle Provence" ist bereits der neunte Fall, in den sich der pensionierte Ermittler Albin Leclerc aus dem Ruhestand heraus einmischt. Auch dieses Mal wird er dabei von seinem Mops Tyson unterstützt. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ereignissen auch dann mühelos folgen, wenn man noch keinen Teil dieser Reihe gelesen hat. Wenn man allerdings an der privaten und beruflichen Weiterentwicklung der Hauptcharaktere interessiert ist, sollte man die Reihenfolge einhalten. So kann man auch besser nachvollziehen, warum Castel und Theroux von Leclercs ständigen Einmischungen so genervt sind. Dieses Mal startet der Fall mit einem Rückblick in das Jahr 1142. Hier beobachtet man, wie ein geheimnisvolles Buch, das offenbar niemand lesen darf, da eine große Gefahr vom Inhalt ausgeht, verschifft werden soll. Die aktuelle Handlung startet damit, dass man die Ereignisse beobachtet, die zum Brand im Weinstock führen. Da hier nicht zu viel verraten wird und die Atmosphäre bedrohlich und geheimnisvoll wirkt, ist man sofort mitten im Geschehen. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Man beobachtet teilweise schmunzelnd, wie Leclerc sich immer weiter in die Ermittlungen drängt. Dabei scheint schnell klar zu werden, dass seine Nachforschungen erfolgreicher sind, als die von Castel und Theroux. Denn die beiden treten ziemlich auf der Stelle. Leclerc und Mops Tyson tragen viele kleine Puzzleteilchen zusammen, die aber erst kein stimmiges Bild ergeben. Man wird dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen, um den Drahtzieher der Morde auszumachen. Doch das ist gar nicht so einfach, denn der Autor legt verschiedene Spuren aus, denen man bereitwillig folgt. Dabei kommt es zu überraschenden Wendungen. Die früh aufgebaute Spannung kann sich im Verlauf der Ereignisse stetig steigern und gipfelt in einem atemberaubenden Finale. Pierre Lagrange versteht es auch in diesem Teil der Reihe wieder hervorragend, Handlungsorte und Charaktere so zu beschreiben, dass man beinahe meint, selbst vor Ort zu sein. Die privaten und beruflichen Nebenhandlungen fügen sich harmonisch ins Geschehen ein und drängen sich nicht zu sehr in den Vordergrund. Dieses Mal sorgt außerdem Mops Tyson bei seinem Chef für zusätzliche Aufregung. Fans der Reihe dürften die Zwiegespräche der beiden genießen. Obwohl der Fall durchgehend interessant und spannend ist, wirken die Einschübe in die Vergangenheit, in denen man mehr über die Geschichte des geheimnisvollen Buchs erfährt, zuweilen etwas ausufernd und lassen dadurch die Spannung ein wenig abflachen. Am Ende verknüpfen sich die unterschiedlichen Stränge allerdings schlüssig. Ein rätselhafter Fall für Albin Leclerc, der zuweilen zwar etwas ausufernd erzählt wird, aber dennoch spannend ist.

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