R. S.
Spannungsarme Ermittlung Die Leiche einer Frau, die seit sieben Monaten vermisst wird, wird in einem Lavafeld gefunden. Elma und ihre Kollegen hatten das Verschwinden zwar damals untersucht, Elma kommen aber nun Zweifel auf, ob sie damals alles getan haben, um die vermisste Frau zu finden. Jetzt sieben Monaten später ist es schwierig, alte Informationen zu überprüfen und neue Beweise zu finden. Zudem kommt bei Elma der Verdacht auf, dass nicht alle die Wahrheit sagen und es auch beim ersten Mal nicht getan haben. Unterbrochen wird die Handlung in der Gegenwart, durch tagebuchartige Einträge einer jungen Mutter. Das Geheimnis, bei wem es sich bei der Person handelt und was sie mit dem Mord in der Gegenwart zu tun hat, enthüllt sich als Elma die Wahrheit in der Gegenwart findet. Anfangs erhöhten die Rückblenden in die Vergangenheit über eine alleinerziehende Mutter noch die Spannung an der erstaunlich wenig atmosphärisch und wenig fesselnd erzählten Geschichte. Doch dieser Handlungsstrang verliert auch mit zunehmender Seitenanzahl seinen Reiz. Auch der Erzählstil kann nicht überzeugen. Er ist gestelzt, es wird viel erklärt und nicht annähernd genug gezeigt. Wären die Namen der Personen und der Orte nicht isländisch, könnte man alleine von der leblosen und wenig bildhaften Beschreibung nicht darauf schließen, dass der Krimi auf Island spielt. Und genau das ist eines der Probleme des Krimis, seine Beliebigkeit in Bezug auf Umgebungs- und Charakterbeschreibung. Besonders die handelnden Personen blieben blass und unterentwickelt. Zudem scheinen Elma und ihre Kollegen nicht wirklich zu ermitteln, zwischen einem Familienessen und einem kleinen, nicht sehr strengen Verhör verbringen sie ihre Zeit damit, von einem Zeugen oder Verdächtigen zu gehen, ohne groß in ihren Ermittlungen voranzukommen. Auch das Ende kann nicht überzeugen. Nach dem langatmigen "Spannungsaufbau" und der ein oder anderen Wendung, endet die Handlung ziemlich abrupt und wirft mehr Fragen auf, als das beantwortet werden, wie schon im ersten Band. Der erste Band konnte mich schon nicht ganz von sich überzeugen, sodass meine Erwartungen nicht besonders hoch waren. Die wenigen Erwartungen, die ich hatte, wurden noch unterboten (auch eine Leistung für sich). Auch der zweite Band ist für mich ein spannungsarmer und wenig atmosphärischer Krimi, der zwar gute Ansätze hat, deren Potenzial jedoch nicht ausschöpft und so keinen bleibenden und überzeugenden Eindruck hinterlässt. Nur für Fans des ersten Bandes zu empfehlen.