B. S.
Sci-Fi meets Romance - fesselnd, aber mit Schwächen 3,5 von 5 Punkten "Prophet" von Helen Macdonald und Sin Blaché ist ein flott erzähltes genreübergreifendes Buch, das Aspekte von Science-Fiction, Mystery, Action und Romantik zu einer spannenden Geschichte verbindet. Im Mittelpunkt der Geschichte stehen Adam Rubenstein und Sunil Rao, zwei ehemalige Rivalen. Rao hat die Fähigkeit, Fälschungen auf den ersten Blick zu erkennen und auch zu wissen, wann jemand lügt. Außer, wenn es um Adam geht. Adam ist der Einzige, den Rao nicht entschlüsseln kann und der Einzige, der seine unberechenbaren Stimmungen und Launen in den Griff bekommen kann. Beide tuen sich widerwillig zusammen, um das unerklärliche Auftauchen eines amerikanischen Diners auf einem nebligen Feld in Großbritannien und dutzend anderer Objekte, wie vertraute nostalgische Kinderspielzeuge, zu untersuchen. Auch der mysteriöse Tod eines Sergeant, der bei einem Brand auf einem US-Stützpunkt stirbt, wirft Fragen auf. Als das ungleiche Duo seine Ermittlungen vertieft, erfahren sie von Prophet, einer dunklen und realitätsverändernden Substanz, die dazu verwendet wird, die die die Psyche der Menschen beeinflusst und physische Objekte erzeugt, die mit Erinnerungen verbunden sind. Jeder scheint darauf auf die gleiche Weise zu reagieren … außer Rao und Adam. Während Adam und Rao versuchen, die Wahrheit über Prophet herauszufinden, beginnend in einem Versuchslabor der amerikanischen Regierungin in Colorado und endend in einem luxuriösen Lodge in Aspen, knistert es immer mehr zwischen Adam und Rao. Was mir besonders gut an "Prophet" gefallen hat, war die Freundschaft zwischen Adam und Rao und die Einbeziehung einer queeren Liebesbeziehung, die den emotionalen Kern der Geschichte bilden. Ich mochte die Dynamik zwischen Adam und Rao, ihre gemeinsame Vergangenheit, die Art und Weise, wie der Roman zu Beginn des Buches mit Hinweisen auf ihr Liebesleben aufwartet, und die Passagen, die von Sehnsucht und Fürsorge handeln. Ihre Dialoge sprühen von Wortwitz. Was sich liebt, das neckt sich. Was mir nicht so gut gefallen hat, war der Handlungsverlauf. Die Geschichte fängt stark an, lässt in der Mitte nach, und endet auf eine Art und Weise, die mich leider nicht komplett überzeugen konnte. Besonders zur Mitte hin, fängt die Handlung an zu mäandern, es gibt längere Abschnitte, in denen nichts gesagt oder getan wird, und dann ein paar Szenen, die mehr Zeit verdient hätten. Zudem war, wenn es nicht um Adam oder Rao, ging, der Erzählstil eher distanziert. Die anderen handelnden Charaktere wurden für mich nicht so richtig greifbar und wirkten eher blass. Dasselbe gilt für die Beschreibung der Handlungsplätze, alles wirkte irgendwie beliebig. Dennoch handelt es sich bei "Prophet" um einen interessanten und etwas anderen Science-Fiction-Mystery-Spannungsroman über die Gefahren von Nostalgie verknüpft mit einer erfrischenden Liebesgeschichte, das trotz seiner Schwächen zu fesseln weiß.