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nicole_leseeule_36

Posted on 24.9.2023

Mit „Sonnenküsse“ habe ich die letzten Sonnenstrahlen und das Meer genossen und den Herbst, der jetzt auch da ist, ankommen spüren. Diesmal geht es mit Svenja Lassen an die Ostsee, an die Flensburger Förde, aber auch die Nordsee bleibt nicht fern. Es ist nordisch erfrischend, gefühlvoll, humorvoll und natürlich auch romantisch. Mit einem tragischen Ereignis beginnt die Handlung rund um Aline Räuber. Sie muss sich neu ordnen und neu finden, denn in den letzten beiden Jahren war sie nur für ihre Mutter da. Nun muss sie sich um den Nachlass kümmern und auch ihre Tante schürt ein unangenehmes Feuer. Aline kommt ins Kübeln und fragt sich, ob ihre Mutter all die Jahre ehrlich zu ihr war. Sie wuchs ohne Vater auf und war allein mit ihrer Mutter ein Dreamteam in Bochum. Sie verwirklichte ihr Hobby zum Beruf und wurde Illustratorin. Doch ihren Beruf musste sie zwischenzeitlich auf Eis legen und schlägt sich mit Verkäufen durch. Als sie nun ihre gemeinsame Wohnung auflöst, kommt auch die Frage auf, wo sie ihre weitere Zukunft verbringen möchte. Noch ist sich Aline unschlüssig, aber als sie alte Briefe an ihre Mutter findet, kommt der Verdacht auf, dass sie doch einen Vater hat und ihr Weg führt sie nach Flensburg in eine Brauerei. Kurzerhand packt sie Sachen, nimmt einen Job als Kellnerin an und genießt das Meer, die neue Umgebung, die neuen Leute und versucht dabei das Rätsel um ihren vermutlichen Vater zu lösen. Dabei tritt sie in das ein oder andere Fettnäpfchen, lernt Sören und Tom kennen, fühlt sich eigentlich wohl, aber ist auch kurz davor alles wieder hinzuschmeißen. Aline (28) ist sympathisch, aufgeschlossen und hat ein sonniges Gemüt. Die Trauer, die sie in ihn trägt ist ganz normal, aber dennoch lässt sie sich nicht davon erdrücken und mit der örtlichen Veränderung und den nordischen Charme kommen auch ihre gestalterischen Künsten wieder zurück, so dass sie wieder zu zeichnen beginnt und sich kleine Geschichten ausdenkt. Sie ist jederzeit hilfsbereit, möchte das Rätsel um die Vergangenheit ihrer Mutter lesen und sehnt sich im Grunde nach Familie und Geborgenheit. Sören, ist ein Dauergast der Brauerei und nimmt dort gerne mal sein mittag ein. Er ist total aufgeschlossen und lockt Aline zu Aktivitäten hinaus, so dass sich beide schnell anfreunden. Tom, ist der neue Chef von Aline und Teilinhaber der Brauerei. Beide haben sofort einen guten Draht zueinander und es liegt ein deutliches Knistern in der Luft. Doch die Neugierde von Aline bringt alles in Schleudern, so dass sich beide versuchen so gut wie möglich aus dem Weg zu gehen. Doch so leicht ist das nicht. Der Schreibstil ist wunderbar locker, spritzig und amüsant. Man liest sich fließend von einem zum nächsten Kapitel, die unterschiedlicher Länge sind. Die Geschichte wird alleinig aus der Sicht von Aline in der Ich-Perspektive erzählt. Ich mochte die neckenden und authentischen Dialoge, sowie den kleinen Beo und seine Eigenheiten, aber auch die ernsten Momente. Es war eine sehr schöne Lesezeit mit Momenten zum schmunzeln, nachdenken, aber auch zum wohlfühlen sowie zum selber mit rätseln. Svenjas Geschichten haben für mich immer einen Wiedererkennungswert, sind sehr authentisch und einfach echt anfühlend in ihrer Art, die Charaktere sind herrlich ehrlich sowie nordisch und die Kurzweiligkeit zaubert dir leichte Lesestunden. Dabei erfährt man immer wissenswertes zu der Umgebeung und träumt sich selbst ans Meer. Das Buchcover ist wunderschön und Meernah gestaltet. Ich mag sehr die kleinen Details und die Farbgestaltung. Richtig schön zum Sommerausklang.In der Klappbroschur verbirgt sich eine Landkarte sowie weitere Informationen. Mein Fazit: Von der Vergangenheit zum Neuanfang im hohen Norden. Ein herrliches Wohlfühlbuch mit Humor, Heimatliebe, Selbstfindung, natürlichen Gefühlsausbrüchen und herrlichen Charakteren.

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