sophiesyndrom
»Die Davenports – Liebe und andere Vorfälle« ist der Start in eine Reihe, die von vier jungen Schwarzen Frauen handelt, die Anfang des 20. Jahrhunderts in Chicago versuchen, herauszufinden, welchen Weg sie für ihr jeweils eigenes Leben einschlagen möchten. Gemeinsam und doch jeder für sich suchen sie ihr Glück und finden zusätzlich unerwartete Liebe. Dieser Bridgerton ähnlichen Vibes sind eingebettet in die damaligen Gesellschaftsstrukturen und lassen eine Geschichte vermuten, die unterhält, aber auch zum Nachdenken anregt. Mich persönlich konnte die Geschichte zwar unterhalten, aber nicht gänzlich für sich gewinnen, was glaube ich mehr an der Erzählweise lag, als an der grundsätzlichen Idee – denn ich mochte diesen Mix. Auf der einen Seite hatte man hoffnungslos romantische Szenen und auf der anderen Seite gab es die Themen wie Selbstfindung, Gleichstellung der Geschlechter und Rassismus. Bereits der Klappentext verrät, dass man hier gleich vier Perspektiven verfolgt – Olivia, Helen, Amy-Rose und Ruby nehmen in der Geschichte ähnlich viel Raum ein. Was mir anfangs noch sehr gefallen hat, wandelte sich im Laufe der Zeit zu einem kleinen Kritikpunkt. Zwar ist die Geschichte auf eine Reihe ausgelegt, was bedeutet, dass die Perspektiven noch auserzählt werden, aber trotz dem Wissen darum fühlte sich das Buch am Ende irgendwie unvollständig an. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass bei einzelnen Kapiteln an Tiefe gespart wurde, da schließlich noch drei andere Stränge verfolgt werden mussten. Auch war das Buch von manchen Wiederholungen geprägt, was mir besonders an den Beschreibungen von Bewegung auffiel – teilweise verhielten sich die Figuren in bestimmten Szenen schlicht gleich. Zusätzlich doppelte sich etwas die Liebeshandlung, wenn man die Schwestern Olivia und Helen den anderen beiden – Amy-Rose und Ruby – gegenüberstellte. Dennoch habe ich die Handlung gern verfolgt, nur hätte ich glaube ich neben den Liebesgeschichten von allem ein wenig mehr haben können. Die Reihe hat also durchaus Potenzial, was sich vielleicht dann mehr in den Folgebänden entfaltet, denn genügend Fragen, die es zu beantworten gilt, lässt das Ende des ersten Teils durchaus zurück.