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*Etwas enttäuschende Liebesgeschichte* Die britische Autorin Claire Daverley erzählt in ihrem Debütroman „Vom Ende der Nacht“ die bewegende Liebesgeschichte zwischen Rosie und Will – zwei Menschen, die unterschiedlich kaum sein könnten und doch füreinander bestimmt zu sein scheinen. Als Teenager verlieben sie sich ineinander, werden aber durch ein tragisches Unglück getrennt – finden immer wieder zueinanderfinden und doch können sie ihre große Liebe nicht leben, da ihnen das Leben dazwischen funkt. Keine klassische zuckersüße Liebesromanze also, sondern eine typische Coming-of-age Geschichte mit viel Dramatik, Romantik, Herzschmerz und auch tiefgründigen, emotional aufwühlenden Momenten. Die Autorin hat für ihren mitreißenden Roman eine viel versprechende Ausgangssituation gewählt und verwebt in ihre Liebesgeschichte geschickt zahlreiche problembehaftete Themen, um ihr mehr Tiefgang zu verleihen. So dreht sich Geschichte von Rosie & Will auch um die vielen Hochs und Tiefs in ihrem Leben - insbesondere um verpasste Chancen, Schuld, Verluste, Einsamkeit und Trauer, toxische Beziehungen insbesondere problematische Eltern-Kind-Prägungen, Erwartungshaltungen, Selbstbetrug und Zwangsstörungen. Für meinen Geschmack war dies in Summe leider etwas zu viel an Dämonen und unbewältigten Altlasten, wodurch viel an Leichtigkeit verloren geht und sich eine drückende melancholische Grundstimmung über alles legt. Daverleys lebendiger, abwechslungsreicher Schreibstil liest sich angenehm, so dass man rasch in Story hineinkommt. Die Beschreibungen sind sehr anschaulich, sodass man sowohl von den Charakteren als auch von den Schauplätzen sehr schnell ein klares Bild vor Augen hat. Erzählt wird abwechselnd aus Rosies oder Wills Perspektive, so dass wir die Gefühls- und Gedankenwelt der beiden Hauptfiguren sehr gut mitverfolgen können. Insgesamt wird die etwas vor sich hin plätschernde Handlung durch die Perspektivwechsel zwar angenehm aufgelockert, doch richtig mitreißen konnte mich diese dennoch nicht, denn eine wirklich neue Geschichte mit dem gewissen Etwas erzählt die Autorin leider nicht. Die tragische Wendung und die daraus entstehenden Missverständnisse und widrigen Umstände auf dem Weg zum Happy End waren doch wenig originell und sehr vorhersehbar angelegt. Schade, denn eigentlich hatte die Geschichte schon großes Potential! Recht gut sind der Autorin ihre sympathischen Charaktere gelungen, die sie mit ihren Eigenheiten vielschichtig aber leider auch etwas klischeebehaftet gezeichnet hat. Insbesondere die charakterliche Entwicklung von Rosie und Will im Laufe der Zeit konnte ich oftmals nicht nachvollziehen, da mir der Zugang zu ihren Emotionen und Beweggründen fehlte und mir die beiden Hauptfiguren seltsam fremd blieben. So war für meinen Geschmack auch die besondere Chemie zwischen Rosie und Will und die tiefe Verbindung zwischen ihnen als Seelenverwandte bei all ihren oberflächlichen Dialogen einfach nicht spürbar. Sehr gut hat mir die Message der Geschichte gefallen, die dazu aufruft, sich von den Erwartungshaltungen seiner Mitmenschen zu emanzipieren, stets nur auf sich und seine Talente zu hören und sich zu bemühen, seine eigenen Wünsche und Träume zu verwirklichen! Dies ist ein schöner stimmiger Ausklang für diese leider etwas zu überladene und melodramatisch angehauchte Liebesgeschichte! FAZIT Eine bewegende Liebesgeschichte mit viel Dramatik, Romantik, Herzschmerz und auch tiefgründigen, emotional aufwühlenden Momenten, die mich leider nicht wirklich mitreißen konnte.