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hyperventilea

Posted on 12.8.2023

Tiana in New York - nette, etwas zu glatte Comicfortsetzung des Disneyfilms Tiana führt in New Orleans mit großen Erfolg ihr Restaurant Tiana‘s Palace. Da erhält sie einen überraschenden Anruf: Der berühmte New Yorker Chefkoch Leroy bietet ihr eine Ausbildung in seinem renommiertem Restaurant an. Gemeinsam mit ihrer Freundin Lottie fährt Tiana nach New York. Ganz so wie erhofft verläuft es in der Metropole nicht, Tiana arbeitet hart, aber Leroy zeigt sich ihr gegenüber recht kritisch. Tiana schließt Freundschaft mit Sylvie, die ebenfalls als Lehrling in Leroys Restaurant Rosemont Club arbeitet. Diese zeigt Tiana Harlems aufregendes Nachtleben. Tiana ist von der spannenden Kulturszene fasziniert, amüsiert sich großartig und findet Ablenkung von ihrer anstrengenden Arbeit. Dann erhält sie überraschend den Auftrag, die Verantwortung für ein großes wichtiges Galadinner zu übernehmen. Tiana plant genau, was sie kochen will, doch dann geht alles schief….. Tianas Erlebnisse in New York werden als Comic erzählt. Bis zu fünf Bilder pro Seite zeigen, was aktuell geschieht. Die Bilder sind bunt und klar gezeichnet, bringen das Wesentliche auf den Punkt. Die Gesichtsausdrücke der Figuren sind dabei deutlich zu erkennen. Zwischendurch sind Seiten des Skizzenbuchs von Tianas Mutter Eudora abgedruckt, das sie gestaltete, als sie selbst als junges Mädchen in New York war. Auch Tiana schildert auf einigen Seiten zwischendurch in Ich-Form in Tagebucheinträgen was sie gerade bewegt. Die Texte in den Sprechblasen sind gut verständlich und lebendig formuliert, auch die Seiten aus der Sicht von Tiana und ihrer Mutter sind unkompliziert und flüssig zu lesen. Das Buch richtet sich an Kinder ab acht Jahren. Tiana ist ehrgeizig, gewissenhaft und pflichtbewusst. Sie möchte sich durch nichts von ihrem Traum, eine herausragende Köchin zu werden, ablenken lassen. Doch dann kommt das Leben ihren Vorsätzen in die Quere. In Sylvie, die leidenschaftlich gerne singt, findet Tiana eine neue Freundin. Zwischen den beiden Frauen gibt es auch Konflikte, stehen sie doch im Restaurant in Konkurrenz zueinander. Und dann ist da noch der kritische Küchenchef Leroy, dem man es kaum recht machen kann. Was geschieht nach dem „Und sie lebten glücklich und zufrieden“ der Disney-Filme? Eine interessante Frage, die hier für Tiana, die Hauptperson aus „Küss den Frosch“, beantwortet wird. Tiana reicht es nicht, ein gutgehendes Restaurant zu führen. Sie will mehr, möchte Erfahrungen sammeln und sich weiterentwickeln. Die Idee, die Geschichten von Disney-Figuren in Comics weiterzuerzählen, gefällt mir. Tianas Abenteuer in New York war recht unterhaltsam, schnell und flüssig zu lesen. Das schillernde Harlem in den 20er/30er Jahren mit seiner besonderen Kulturszene, seinem „Zauber“, wird im Buch lebendig. Insgesamt eine nette, leichte, aber etwas zu glatte Geschichte über Träume, die durchaus etwas mehr Spannung, mehr Überraschungen und einige zusätzliche Verwicklungen vertragen hätte. Dennoch werden alle, die Disneyheldinnen, Comics und süße Happy Ends mögen, sicher Spaß an diesem Buch haben.

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