Wuschel
Obwohl es für Lesende ab 11 Jahren empfohlen wird, war es auch für mich mit ü30 ein Erlebnis. Tatsächlich hatte ich das Thema Tablettensucht beim Lesen gar nicht mehr auf dem Schirm und dachte eher, dass die Mutter depressiv sei, aber auch das tat dem ganzen keinen Abbruch, denn beide Situationen und jegliche Art von Krankheit - was eine Sucht aus meiner Sicht definitiv ist -, kann ein Kind dazu bringen, dass es viel zu früh erwachsen werden soll. Ich nutze bewusst das Wort "soll", denn ich denke, dass das nicht der Fall sein muss und genau das erzählt die Geschichte von Emely, einem jungen Mädchen, dass sich plötzlich um ihre Geschwister kümmern muss. Deren Mutter ständig schläft. Die an all die Dinge denken muss, die ihr eigentlich pups egal sein sollten und die eigentlich lieber mit ihren Freunden neue Tricks beim Skaten üben sollte. Doch, und das ist wohl die wichtigste überhaupt, Emelys Geschichte hat noch eine andere Botschaft: du bist nicht allein! Sicher, das ist in gewisser Weise Spoiler, aber es verrät auch nicht mehr als der Klappentext. Ich sage es nicht oft, aber mit der Aussage "Eine einfühlsame und lebensnahe Geschichte, altersgerecht und mit Leichtigkeit aus der Sicht von Emely erzählt." bewirbt der Verlag die Geschichte absolut treffend. Die Autorin erzählt diese so bildhaft, dass man sich selbst hineinversetzt fühl. Diese Hilflosigkeit und Überforderung förmlich selbst spüren kann. Ein Thema wofür wir uns und unsere Kinder, seien es die eigene oder jene, die wir kennen, sensibilisiert werden sollten. Fazit: Ein unfassbar wichtiges Buch aus meiner Sicht.