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stefan182

Posted on 7.8.2023

Inhalt: Nur noch eine Nachtschicht muss Remie Yorke im Mackinnon, einem abgelegenen Hotel in den Highlands, überstehen – dann wird sie sich endlich einen langersehnten Traum erfüllen. Die Nachtschicht scheint denkbar einfach: Es ist die letzte der Saison; nur noch zwei Gäste befinden sich im Mackinnon. Doch dann ereignet sich im nahegelegenen Hochsicherheitsgefängnis ein Häftlingsausbruch – und plötzlich steht ein Mann vor dem Mackinnon und bittet um Einlass. Er behauptet, ein Polizist namens Officer Gaines zu sein, und gibt an, die Fahndung nach dem Geflohenen organisieren zu müssen. Kurze Zeit später taucht ein weiterer Mann beim Mackinnon auf, der ebenfalls angibt, er heiße Gaines und müsse den Häftling ausfindig machen. Wem kann Remie trauen? Persönliche Meinung: „Zwei Fremde“ ist ein Spannungsroman von Martin Griffin. Erzählt wird die Handlung aus der Ich-Perspektive von Remie Yorke. „Zwei Fremde“ gleicht einem Kammerspiel: Es gibt nur einem Handvoll handelnder Figuren; der Handlungsort ist über weite Strecken auf das Mackinnon konzentriert. Handlungsleitendes Prinzip ist die Frage, wer der echte Gaines ist. Hierbei hatte ich ein undurchschaubares Vexierspiel erwartet, in dem Remie versucht, der Wahrheit näher zu kommen und bei dem man während der Lektüre permanent sein Urteil hinterfragen muss, wer nun der echte Gaines (und wer der Häftling) ist. Leider war dies nicht der Fall. Die Wahrscheinlichkeit, dass der erste Mann der Häftling ist, sind genau so hoch, wie diejenigen, dass der zweite Mann der Häftling ist: Man erhält keine großartigen (neuen) Informationen, die einen zum Nachdenken bringen (und so die Wahrscheinlichkeiten verschieben; konstant stehen die Wahrscheinlichkeiten 50:50, wodurch letztlich Spannung verloren ging und die Auflösung nicht so mitreißend war, wie sie hätte sein können. Für eine gewisse Spannung innerhalb der Handlung sorgen allerdings einzelne Fragen rund um die handelnden Figuren: Jede Figur scheint ein Geheimnis zu verbergen, dass sie – mehr oder weniger gut – vor den anderen verstecken kann. Im Großen und Ganzen ist die Handlung mit ihren Rückblicken in die Vergangenheit von Remie stimmig, allerdings war für mich persönlich das Ende – nachdem offenbart wird, wer der Häftling und wer Gaines ist – etwas zu konstruiert. Der Schreibstil von Martin Griffin ist anschaulich und lässt sich flüssig lesen, sodass man durch die eher kurzen Kapitel des Romans fliegt. Insgesamt ist „Zwei Fremde“ ein Spannungsroman, der eine vielversprechende, spannungsgeladene Ausgangslage besitzt, deren Umsetzung mich allerdings nicht vollkommen überzeugen konnte.

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