Schokoloko 28
In dem Buch geht es hauptsächlich um das Thema Einsamkeit. Wie die Einsamkeitsforschung sich entwickelt hat und wie einzelne New Yorker Künstler (besonders Künstler, die sich der visuellen Medien hingezogen fühlten) dieses Gefühl erlebt und erleidet haben. Da wird Hopper porträtiert, der in meinen Augen doch sehr zurückgezogen gelebt hat, Andy Warhol (ich bin auch kein Andy Warhol Fan) und andere schwule Künstler aus New York, die durch AIDS gestorben sind. Generell mag ich total gerne Autfiktionen, a la Knausgard, Deborah Levy u.ä. Doch leider ist dieses Buch keine Autifiktion. Die Autorin porträtiert diese Künstlerbiographien und die Protagonistin bleibt für mich einfach nur nicht greifbar und blass. Wenn ich wirklich solch ein Interesse an diesen oben genannten Menschen gehabt hätte und an der Einsamkeitsforschung, hätte ich mir die Literatur dazu besorgt. Mich hätte interessiert wie die Protagonistin mit ihrer Einsamkeit in dieser Stadt (Manhattan, die ich literarisch total liebe) umgeht. Bei ihr kommt immer wieder das Thema Scham und das Nichtdazugehören. So ein bisschen Opferrolle. Ich hätte mir eher eine persönliche Entwicklung der Protagonistin gewünscht. Ich habe das Buch bis gefühlt 75% (ich habe kein E-Book) gelesen und mir geben diese Biographien überhaupt nichts. Ich finde das Andy Warhol hochgradig gestört ist als auch seine Attentäterin Valerie Solanas. Auch die Empörung der Autorin über die Stigmatisierung der schwulen AIDS Erkrankten, die anfangs hauptsächlich schwule Männer, Haitianer und Drogenabhängige betrafen, alles geschenkt. Ich wollte etwas von der Protagonistin lesen. Daher nur 3 Sterne.