sursulapitschi
Am Anfang ist dieses Buch hoch interessant und hoch kompliziert. Es gibt ein erstklassiges Weltuntergangsszenario, viele Menschen, einige Zeitsprünge, ein seltsames Gesellschaftssystem und einen Mord zu verarbeiten. Griechenland wurde übernommen, die Bevölkerung evakuiert oder versklavt. Zem lebte auch mal in Griechenland. Jetzt ist er Polizist in Zone drei, außerhalb der Kuppel, die die anderen beiden Zonen schützt. Hat man sich ein wenig eingelebt stellt man fest: Es ist ein Krimi, in einem verstörenden futuristischem Setting, nichtsdestotrotz ein Krimi mit einer Leiche, Ermittlungen, Positionsgerangel bei der Polizei, Gangstersyndikaten, vielleicht sogar ein bisschen Organhandel, wer weiß. In Rückblenden wird Zems griechische Vergangenheit aufgearbeitet. Für echte Krimifans ist dieses Buch sicher eine unterhaltsame Abwechslung. Ich hatte mir eigentlich ein wenig mehr davon versprochen. Das Szenario bleibt sehr schwammig. Die ganze traurige Geschichte Griechenlands wirkt bemüht, von Megacitys unter Kuppeln hat man auch schon gelesen und das einfache Volk wird doch auch immer und überall unterdrückt. Interessant fand ich das Leben mit dem sauren Regen in Zone drei. Zum Ende hin überschlagen sich die kniffligen Twists. Wollte man den bemühten Plot durch eine ordentliche Portion Unerwartetes aufpolieren? „Hund 51“ ist ein unterhaltsamer, futuristischer Krimi, der innovativer aussieht als er letztendlich ist. Man kann es gut lesen, ein nachhaltiges Erlebnis ist die Lektüre allerdings nicht.