Matzbach
Ich verfolge die Maria Kallio-Reihe seit ihrem Erscheinen, aber irgendwie ist dieser Roman an mir vorbeigegangen, ich habe erst zweieinhalb Jahre nach seinem Erscheinen in Deutschland von ihm mitbekommen, dann aber schnell gekauft. Und wieder einmal hat sich der Kauf gelohnt. Maria leitet inzwischen ein Kommissariat, das sich auch vorbeugend mit Jugendkriminalität auseinanderzusetzen hat. Daher wird sie tätig, als die Leiche eines minderjährigen Asylbewerbers gefunden wiird. Sofort drängt sich der Verdacht auf eine fremdenfeindliche Tat auf, ist doch kurz zuvor ein anderer irakischer Asylbewerber trotz dringenden Tatverdachts der Vergewaltigung aufgrund mangelnder Beweise freigelassen worden, was in den sozialen Medien für einen Sturm der Empörung, vor allem in rassistischen Kreisen, gesorgt hat. Doch ganz so einfach ist es nicht, denn der junge Mann entpuppt sich als Frau in der Phase der Geschlechtsumwandlung, ein No Go in der muslimischen Welt. Fieberhaft suchen Maria und ihr Team nach den Notiven und dem Täter, doch die Arbeit wird ihnen durch einen Shitstorm, der sich gegen die Abteilung und ihre Mitglieder persönlich richtet, erschwert, so dass es dauert, bis der Mordfall aufgeklärt werden kann. In "Im Nachhall des Todes" ist Maria deutlich älter und reifer geworden, was sich nicht nur in ersten grauen Strähnen im Haar zeigt, sondern auch in einer für sie bisher untypschen Besonnenheit. Aber der Reihe tut das keinen Abbruch, schließlich werden wir ja alle älter.