daffodil
Ursachenforschung Das ist die Geschichte von Evelyn und Silvia Borowski. Evelyn, junge Frau, Waise, wurzellos, findet Aufnahme in eine alteingesessene Familie in einem kleinen Örtchen. In den 50-er Jahren. Jeder kennt jeden, sie bleibt die Fremde. Auch als Ärztin im Krankenhaus. Töchterchen Silvia wächst in kalter Atmosphäre auf, kommt ins Internat, flüchtet kaum volljährig ins trubelige Berlin. Und kehrt 1989 mit ihrer Tochter zurück. Die Vergangenheit beider wird aufgeräufelt, Wünsche, Hoffnungen und gegenseitige Enttäuschungen werden beschrieben. Anschaulich und glaubhaft, mit viel Verständnis schildert die Autorin die Geschehnisse in Ildingen. Die miefige Atmosphäre weht den Leser an, Silvias Flucht ist verständlich. Einzig Tante Betti ist ein farbiger und wohltuender Kontrapunkt zu allen anderen. Was wird sich nach 18 Jahren dort verändert haben? Alena Schröder beschreibt gekonnt die Atmosphäre beider Welten. Ihre Figuren könnten Menschen aus dem eigenen Bekanntenkreis sein, alles wirkt authentisch, auch ein wenig Zeitgeschichte kommt vor. Gern von mir gelesen, gern von mir empfohlen.