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gwyn

Posted on 27.7.2023

Satiriker, Comiczeichner und Kinderbuchautor Tom Gauld zeichnet seit 14 Jahren wöchentlich für die Literaturbeilage des britischen «Guardian» kleine bitterböse Comic-Strips über Autor:innen, den Literaturbetrieb und über die Lesen:den. Mit herrlich britischem Humor, trocken und bissig macht er sich lustig über das Lotterleben von Schriftsteller:innen, über fiese Verleger:innen, Buchhändler:innen, Bibliothekar:innen, Kritiker:innen, und über Booknerds, SuBs und Katzen. Hier bekommt jeder sein Fett ab – aber mit viel Liebe verteilt! Selbst über KI macht er sich lustig. Einen Booknerd kann nichts erschrecken, auch wenn Frau herausfindet, mit einem Vampier verheiratet zu sein. Macht doch nichts, denn der hat eine riesige Bibliothek in seiner Burg. Klassiker werden umgeschrieben, neue Titel erfunden: mal als Prequel («Der junge Mann und das Meer», «Der erste Mohikaner», «Erstes Mal mit Bridesheard») oder modernisiert oder umgekehrt. Er macht sich lustig über Klassiker: «Henry James schreibt einen so langen und verschlungenen Satz, dass James drei Tage nicht mehr hinausfindet.» Und Chandler bekommt von einem knallharten, dunklen Satz einen Mord angehängt … Ein Krimi-Konzept-Generator oder ein Plot-Baukasten zeigen amüsant etwas zur Entstehung von Büchern. Anfängerfehler beim Schreiben: Zu viele Figuren, zu viele Orte … Der Umgang mit Kritikern fällt den Autor:innen nicht leicht. Oder der Lektor, der das Skript zurückgibt mit drei gelben Post-its: diese Seiten müssen ein wenig überarbeitet werden. Und die restlichen Seiten müssen «total neu geschrieben werden». Auch der Verleger macht den Schreibenden nicht immer glücklich. Aber dafür gibt es ja «Notfallmedikamente für Autor:innen», z.B. «Spannungspulver». Die Zeichnungen sind minimalistisch – mal szenisch, aber auch mit lustigen Statistiken und Diagrammen bestückt. Wer schon immer mehr über den Literaturbetrieb wissen wollte, wird hier fündig. Wer mitten drinsteckt, der hält den Spiegel in der Hand – und wer sich hier nicht wiederfindet, leidet an Selbstverleugnung. Laut lachen, schmunzeln, breit grinsen, Seite für Seite tiefschürfender Humor! Der Comic wird das Herz von allen Bücherwürmern und Schreibenden berühren. Ein klasse Geschenk für sich selbst oder einen Booknerd, für Autoren usw. Na eben für alle Buchschnüffler. Tom Gauld, *1976, wuchs in Schottland auf und lebt heute mit seiner Familie in London. Seine Comicstrips erscheinen regelmäßig im Guardian, dem New Yorker, dem New Scientist (und auch schon im Strapazin). Zuletzt erschien sein Kinderbuch «Der kleine Holzroboter und die Baumstumpfprinzessin» im Moritz Verlag.

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