anni_anushka
Netter Sommerschmöker Malibu, Sommer 1983. DIE Party des Jahres steht bevor und zwar im Haus von Nina Riva, Surfstar, Supermodel, Tochter eines berühmten Schauspielers. Jedes Jahr sorgt diese Party für viel Promi-Klatsch und noch mehr Skandale. Alle hoffen auf eine Einladung. Und natürlich versammelt sich hier dementsprechend alles, was in der Prominenz Malibus und darüber hinaus Rang und Namen hat. Oder gern hätte. Und obwohl ihre kaum weniger berühmten Geschwister voller Eifer die Party bereits vorbereiten, wäre Nina am liebsten überall sonst, nur nicht hier. Denn nach der frischen Trennung von ihrem Ehemann, was zu diesem Zeitpunkt immer noch ein Skandal ist, steht ihr absolut nicht der Sinn danach, von allen neugierig beäugt zu werden. Alles, was sich in der letzten Zeit zugetragen hat, kulminiert in dieser Party und die Geschwister und ihre Verbindungen werden nach dieser Party niemals wieder so sein vorher ... Lange bin ich um dieses Buch herumgeschlichen, weil ich vom angekündigten Plot, der schon recht klischeehaft klingt, abgeschreckt war. Aber dann hat die Farbgestaltung des Covers mich rumgekriegt, sowie die Tatsache, dass es sich um ein Taschenbuch handelt, das mich bei einem Fehlgriff nicht ganz so teuer zu stehen kommt. Von der Autorin hatte ich vorher noch nichts gelesen, aber die begeisterten Stimmen zu "Evelyn Hugo" mitbekommen. "Malibu Rising" ist eine Geschichte, die zwar wenig Neues bietet, nicht wirklich tiefschürfende Themen aufmacht, aber gut unterhalten konnte. In dieser Familiengeschichte lernen wir auf dem Weg zur Party alle zentralen Figuren und ihre Vergangenheiten einzeln kennen, das ganze immer mit der Patina der 1980er, als Malibu noch nicht ganz so reich und verschnöselt war und rückblickend alles so einfach wirkte. Natürlich wohnen die Figuren dennoch in einer zauberhaften Villa direkt am Strand und wie in einer guten Seifenoper sind die Probleme genau so dosiert, dass man nicht den Eindruck eines sorgenfreien Lebens bekommt, dass es aber auch den Wohlfühlfaktor beim Lesen nicht zu stark beeinträchtigt. Jede Figur hat ihre ihr eigenen Probleme und es fällt dadurch leicht, ihnen zu folgen. Die Familiengeschichte wird bis hin zu den Eltern der Eltern nachvollzogen um so auch zu erzählen, wie deren Verhalten sich auf die Riva-Geschwister ausgewirkt hat. Schicksalsschläge lassen beim Lesen auch mal emotional werden, aber auch hier bleibt alles wohl dosiert, sodass man am Ende das Buch mit einem guten Gefühl zuklappt. Interessant fand ich den Berührungspunkt mit einem anderen Buch der Autorin; Carrie Soto hat hier einen kurzen Gastauftritt, was die Neugier auf dieses Buch weckt, falls man es noch nicht gelesen hat und einem "Malibu Rising" zusagt. Dieses Buch fängt ein gewisses Sommergefühl ein und lässt sich gut weglesen, mit Verwicklungen und etwas Herzschmerz, aber auch Wohlfühlfaktor und Ablenkung von den aktuellen Problemen der Welt. Es ist genau das, was man in den Sommerurlaub mitnimmt, wenn man sich mit guter, nicht allzu herausfordernder, Unterhaltung entspannen will. Eben ein netter Sommerschmöker.