schnaeppchenjaegerin
Isa Bachgasser und ihr Ehemann Silvano Mezzaroni sind neu nach Nincshof, ein Dorf im Burgenland an der österreichisch-ungarischen Grenze gezogen, um auf dem Land dem stressigen und krankmachenden Stadtleben zu entfliehen. Während Silvano sich um die Zucht der exotischen Irrziegen kümmert, möchte die ehemalige Dokumentarfilmerin mehr über das Dorf und seine Legende erfahren. Die Dorfbewohner geben sich jedoch wortkarg und sehen nicht das Besondere, das Isa in jeder kleinen Geschichte über das Dorf eröffnet wird. Einer Gruppe Oblivisten, zu denen auch der Bürgermeister von Nincshof zählt, ist die Neugier Isas ein Dorn im Auge. Sie streben nach Freiheit für Nincshof und möchten, dass ihr Ort in Vergessenheit gerät. Kein Tourist soll sich mehr hierher verirren, kein Reporter mehr Nincshof in seiner Berichterstattung erwähnen. Durch den Konflikt entspinnt sich ein turbulenter Sommer, in dem Erna Rohdiebl zwischen den Stühlen sitzt, denn die Rentnerin hat die Abenteuerlust gepackt. "Nincshof" ist das Porträt eines fiktiven Dorfes irgendwo im Nirgendwo, wo die Bewohner es auch am liebsten belassen würden. Sie möchten nur ihre Ruhe haben, weder selbst im Mittelpunkt stehen noch von den umliegenden Dörfern eingemeindet werden. Dieser Kampf um die Freiheit ist eine skurrile Geschichte mit liebenswert verschrobenen Charakteren und allerlei originellen Eigenheiten, was das zunächst so belanglos anmutende Dorf besonders macht. Die Geschichte ist wechselnd aus den Perspektiven von Isa, Erna und den Oblivisten geschildert. Sie ist abwechslungsreich und unterhält durch die witzigen Anekdoten, die über das Dorf erzählt werden und die kuriosen Maßnahmen, die sich die Oblivisten einfallen lassen, um Nincshof nach außen möglichst unattraktiv erscheinen zu lassen und letztlich ganz von der Landkarte zu tilgen. "NIncshof" ist ein Roman über das Erinnern und das Vergessen, über Wahrheiten und Glaube, über Einzigartigkeit, Mut und Eigenwille, der amüsant zu lesen ist und trotz allerlei Absurditäten und Kauzigkeit der Bewohner ihrem Anliegen nie die Ernsthaftigkeit nimmt.