tintensturm
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Zugegebenermaßen hat es etwa bis Kapitel 4 gedauert, bis ich den richtigen Sog der Geschichte gespürt habe, da es für mich vorher eher Einleitung in die Geschichte war, aber spätestens ab Kapitel 5 konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen, weshalb ich an einem Samstag fast 20 Kapitel gelesen habe. Fourth Wing hat alles, was das Fantasy-Herz begehrt: Drachen, eine verrückte Akademie, Magie und jede Menge Kämpfe. Teilweise war ich sogar echt ein wenig überrascht von der Gewalt in dieser Welt- und wie leicht Genicke gebrochen werden können. Zum Glück verzichtet die Autorin auf zu explizite Gewaltszenen. Das Besondere: Violet ist nicht die typische starke Protagonistin, die es mit allen aufnehmen kann- mental auf jeden Fall, denn sie ist sehr schlau, doch körperlich hat sie einen Nachteil: Sie leidet an einer seltenen Krankheit, die im Buch nicht genauer definiert wird. Viele gehen davon aus, dass es sich um das Ehlers-Danlos-Syndrom handelt, an dem die Autorin selbst erkrankt ist. Dabei handelt es sich laut Google um eine Kollagenstörung, die u.a. ausgedehnte Gewebebrüchigkeit zur Folge hat. Trotzallem oder gerade wegen ihres körperlichen Nachteils kämpft Violet doppelt so stark um alles, was sie erreicht und überlistet ihre Gegner eben mit ihren Waffen. Ich fand es spannend zu sehen, wie unsere Heldin wächst, ohne dass Rebecca Yarros es notwenig hatte ihre Krankheit durch eine magische Heilung zu entfernen, sondern sie konstant durch das Buch gezogen hat. Gerade die erste Hälfte des Romans war der Wahnsinn: Die Überquerung des Viadukts, die Prüfungen, die Präsentation vor den Drachen – und das Dreschen. Ich habe allen Events so entgegengefiebert. Etwa bei der Hälfte des Romans würde ich sagen beginnt die Liebesgeschichte etwas mehr Raum einzunehmen – hier hatte ich kurz Sorge, dass die Liebesgeschichte alles andere in den Schatten stellt, aber zu meiner großen Freude ging die Storyline trotzdem weiter und obwohl das Verlangen zwischen den zwei Hauptfiguren sehr viel Raum einnimmt und sehr explizit geschildert wird, würde ich nicht sagen, dass die Handlung nur aus der Love-Story besteht, sondern dass der Roman auch die Schicksale der Reiter weiterverfolgt und die Intrigen, die diese aufdecken. Besonders die Szenen und Inteaktionen mit den Drachen haben sehr viel Spaß gemacht, ich mochte besonders die sarkastische Art des einen Drachen und die sanfte Art eines anderen Drachen – ich möchte hier nicht zu viel spoilern, daher etwas vage gehalten. Ich hatte wirklich Probleme das Buch zur Seite zu legen und habe mich immer wieder gefreut, in die Welt einzutauchen. Es waren eher Kleinigkeiten, die mich an dem Roman gestört haben, so zum Beispiel, dass wir in einer phantastischen Welt mit einer phantastischen Landkarte waren, es aber die gleichen Monate wie bei uns gab (Januar, Februar etc.) und dass ein paar beliebte Klischees in das Buch eingebunden wurden, wodurch man einen Teil der Handlung erahnen konnte (gerade was das Konzept Wer sind die Guten und wer sind die Schlechten angeht, aber auch das Enemies to Lovers Klischee angeht). Insgesamt hat für mich die Freude, die ich beim Lesen des Romans empfunden habe, überwogen, weshalb ich dem Hype ganz verfallen bin.