dramaya
Nicht einfach zu lesen, aber sehr informativ In dem Buch "Mutterhirn – Was mit uns passiert, wenn wir Eltern werden" zeigt die Autorin Chelsea Conaboy umfassend wissenschaftlich belegt auf, was sich in den Gehirnen von Eltern ändert. Hierbei ist zu betonen, dass sich diese neurologischen Veränderungen nicht nur auf biologische Mütter, sondern auch Väter oder gleichgeschlechtliche Paare bezieht. Also potentiell ein Buch, dass eine sehr große Zielgruppe hat. Mich selbst hat der Inhalt des Buches bereits beim Lesen des Klappentextes sehr interessiert. Aufgewachsen ist man ja immer noch im Glauben, dass es Dinge, wie den Mutterinstinkt gibt. Dies und noch viel mehr, wird in diesem Buch thematisiert und zum Teil auch durch Studien aus der Tierwelt belegt. Der Schreibstil ist dabei eher sachlich, aber durchaus gut zu lesen. Ich muss aber dazu sagen, dass ich selbst Wissenschaftlerin bin und diesen sachlichen und auf vielen Studien basierenden Stil sehr schätze. Streckenweise fand ich das Buch inhaltlich aber doch etwas langatmig. Die Fülle an Informationen scheint aber kaum zu übertreffen. Ich hatte den Eindruck, dass die Autorin einen sehr guten Überblick über den aktuellen Stand der Forschung hat. Beim Lesen sollte man definitiv darauf gefasst sein, dass viele der politischen Hintergründe, die beleuchtet werden, auf Basis der Geschichte in den USA basieren, so also nicht umfassend auf Deutschland bezogen werden können. Das fand ich manchmal etwas schade, aber auf diese Weise, habe ich doch recht vieles neues dazu gelernt. Für mich ist das Buch zusammenfassend eine sehr wertvolle Lektüre, die sich aber definitiv nicht einfach mal so nebenher lesen lässt. Nicht nur der wissenschaftliche Stil, sondern auch die umfassenden Informationen, erfordern eine gewisse Aufmerksamkeit des Lesenden. Aber es lohnt sich definitiv und ich habe eine interessante neue Perspektive auf die zweite Pubertät von Eltern gewonnen.