gwyn
«Jede Kultur hat ihre eigene Geschichte darüber, wie die Welt entstanden ist. Das gilt auch für die alten Griechen. Hier ist ihre verrückte Schöpfungsgeschichte: Bevor die Welt entstand, herrschte Chaos. Aus den Strudeln dieses Durcheinanders gingen die ersten Wesen hervor. Gaia schuf die Bäume, das Gras und die plätschernden Bäche. Sie verliebte sich in Uranos, den Gott der Sterne und Planeten. Gaia und Uranos bekamen eine Menge ungewöhnlicher Kinder. » So beginnt der herrliche Comic, der uns die griechische Mythologie erklärt. Hier versammelt die bekanntesten griechischen Mythen, Sagen und Geschichten und das Buch gibt einen Überblick über tapfere Held:innen, erhabene Gottheiten und fürchterliche Ungeheuer. Das die Götter des Olymps bekanntlich der menschlichen Natur sehr nahe in ihren Emotionen liegen, eben noch stärker und gewaltiger in der Ausübung, macht diese Geschichten so spannend: Liebe, Eifersucht, Verlust, Gier, Neid, Rache, Verschlagenheit, Tapferkeit und Heldentum geben sich die Hand. Wir reisen mit Orpheus in die Unterwelt, schließen uns Theseus an, wie er den gefürchteten Minotaurus aufsucht, schauen uns den Schöpfungsmythos an und wagen einen Blick in die Büchse der Pandora. Helden, Schurken und Bösewichte der Antike werden in diesem witzigen Comic nacherzählt und sorgen garantiert für den ein oder anderen Lacher. Zudem bekommen wir erklärt, was Mythen eigentlich genau sind, wie sie entstanden sind und wie die alten Griechen die Welt erklärten. Alle reden von der Büchse der Pandora, die man nicht öffnen darf – doch was war darin? Das erklärt uns die erste Geschichte, die in den Bereich der Schöpfungsgeschichte gehört. «Aber was war eigentlich mit der Prophezeiung über Akrisios? Tja …», Heldengeschichten, in denen tödliche Bestien vorkommen: Nymphen, Satyrn und furchterregende Hexen, die Chimära, eine feuerspeiende Löwin mit zwei Köpfen, dem einer Ziege und als Schwanz eine Schlange; Typhon, ein Riese, dessen Körper mit Drachenköpfen übersät war; Zyklopen, Sirenen, Skylla, Greif, Harpyie, Gorgonen, der dreiköpfige Hund. Die Geschichte von Perseus und Medusa, die Erzählung vom trojanischen Pferd und die zwölf Abenteuer des Herakles werden hier dargestellt. Und was sind die Hände des Schicksals, denen man nicht entkommen kann? Die Griechen glaubten, dass nach dem Tod, Hermes sie zum Eingang der Unterwelt geleitet, wo sie weiterlebten, und wer ein guter Mensch war, gelangte ins Elysiums zu den Göttern. Für die Bösen hielt n Tartaros seine persönliche Strafe bereit. Zum Ende gibt es eine mythische Karte des alten Griechenlands, die uns zeigt, wie groß das alte Reich war. Die Sprache ist kindgerecht, witzig, die Geschichten sind spannend. Farbkräftig und auch in der Figurendarstellung mit viel Humor unterlegt ist der Comic eine Augenweide. Ich würde mir wünschen, wenn dies der Anfang einer Serie wäre, denn die griechische Mythologie hat noch viel mehr zu bieten … Auf jeden Fall ist dieses Kinderbuch ein Spaß für die ganze Familie. Der Knesebeck Verlag gibt Altersempfehlung ab 8 Jahren – das passt. Comic lesen und nebenbei sich auf griechische Mythen einlassen; spannend bis gruselig sind die Geschichten allemal – Empfehlung. James Davies ist Illustrator und Autor aus Wales und lebt in Bristol. Er hat schon viele Bilderbücher und Sachbücher für Kinder illustriert und geschrieben.