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Andreas Winkelmann – Nicht ein Wort zu viel Faja glaubt an einen üblen Scherz als sie nach einer Buchlesung mit dem Thriller-Autoren David Sandford, ein Video auf ihrem Handy findet, dass ihren Kollegen zeigt, der an einen Stuhl gefesselt um sein Leben bettelt. Da Claas für seine dämlichen Scherze bekannt ist, reagiert sie nicht angemessen und kurz darauf wird er tot aufgefunden. Der Mörder möchte eine Geschichte hören, die nur aus wenigen Worten besteht. Faja muss dringend mit der Polizei zusammenarbeiten, macht es doch den Anschein, dass der Täter es auf Faja abgesehen hat. Immer wieder treffen sich Fajas und Jaro Schraders Wege. Der Zielfander wurde nach einem verpatzten Einsatz degradiert und muss nun herausfinden, was hinter den ominösen Botschaften und brutalen Morden steckt. Wird er rechtzeitig Faja aus der Schusslinie bringen, oder ist vielleicht jemand ganz anderes das Ziel des Täters? Ich habe von Andreas Winkelmann bereits "Die Karte" und "Das letzte was du hörst" gelesen. Beide Thriller haben mir gefallen und boten gute Spannung. Auch "Nicht ein Wort zu viel" ist von Anfang an spannend aufgebaut, bedient ein gutes Tempo und ich bin durch die Seiten geflogen. Erschreckend ist, wie nah die Story an der Realität ist und welche Gefahren das Internet bietet, denn relativ schnell ist klar, dass der Täter die Anonymität des Internets bevorzugt. Der Erzählstil des Autoren ist modern, die Story leicht lesbar, die Spannung durchgängig, das Tempo angenehm, teilweise überschlagen sich die Ereignisse um kurz darauf etwas ruhiger und beklemmender zu werden. Der Autor spielt mit den Emotionen seiner Figuren, über Freude, Freundschaft, Zusammenhalt und Zuneigung, bis zu grenzenlosem Hass, Traurigkeit, Depressionen und Hoffnungslosigkeit ist alles dabei. Die Charaktere sind detailliert und lebendig ausgearbeitet. Die kleine Gruppe der "Bücherjunkies", deren Mitglied Raja ist, sowie die verschiedenen Polizisten inklusive Jaro sind gut beschrieben. Die Story wird aus der Sicht der verschiedenen Charaktere erzählt, sodass die Leserschaft immer auf dem neuesten Stand ist. Raja kam mir an manchen Stellen reichlich naiv vor, aber sie hat das Herz am rechten Fleck, ist engagiert, fleißig und sensibel. Jaro ist ein Alphamännchen und eckt mit seiner Art bei einigen Kollegen an. Das unter seiner Leitung bei einem Einsatz eine Frau ums Leben kommt nimmt ihn sehr mit. Er nimmt auch den neuen Fall persönlich, und obwohl ihm die Zwangsversetzung überhaupt nicht passt, hängt er sein Herzblut in den Fall. Schon bald muss er erkennen, dass er nicht jeden schützen kann. Die Suche nach dem Täter gestaltete sich interessant. Die Story bot einige überraschende Wendungen und die Leserschaft wird immer wieder in Sackgassen und auf Irrwege geführt. Die Spannung war durchgängig auf guten Niveau. Das Motiv des Täters war etwas vorhersehbar, aber dafür hat mir der Weg bis dorthin gut gefallen. Der Thriller bietet kurzweilige, gruselige Unterhaltung. Wer zart besaitet ist, sollte die detailliert grausamen Szenen überspringen. Wie bereits bei anderen Büchern konnte mich auch diesmal der Autor mit seinem neuen Thriller überzeugen. Von mir gibt es eine Leseempfehlung. Das Cover ist schlicht in schwarz und gelb gehalten. Mich spricht es an. Fazit: spannender, kurzweiliger Thriller. 4 Sterne.