theblackswan
Er ist wieder da und ermittelt: Schriftsteller Marcus Goldman kann es einfach nicht lassen. Und Joel Dicker auch nicht. Auch im dritten Teil der Reihe um MG hat er mich wieder in seinen Bann gezogen. Ich persönlich finde, man sollte die anderen beiden Bücher von Joel Dicker schon gelesen haben, um wirklich alles aus dem Leseerlebnis dieses Buches rauszuholen. Denn gerade am Anfang wird schon fast zu deutlich Harry Quebert und die Baltimores erwähnt, es wirkt am Anfang fast ein bisschen nervig, da dachte ich kurz er würde damit Leser:innen verschrecken, die die Geschichten nicht kennen. Am Ende fängt Joel Dicker es aber wieder gut ein und schafft schöne Synergien, die Leser:innen der anderen beiden Bücher wieder in diese Welt zurückholen und nostalgische Gefühle dalassen, die das Gefühl von Gemeinschaft vermitteln. Die Charaktere haben mich anfangs auch nicht so abgeholt wie bei Harry Quebert, sie wirkten etwas hölzern und steif. Ebenso die Handlung, diese wirkte anfangs sehr konstruiert. Doch dann hat die Geschichte richtig Fahrt aufgenommen und Marcus ist wieder Marcus, wie man ihn kennt und liebt. Und dann zeigt sich wieder Joel Dickers Talent, ein feines Netz zu weben, in das er die Leser:innen einfängt und sie gleichzeitig mitnimmt auf eine Entdeckungsreise. Die Leser:innen werden nie bevormundet und bekommen Erkenntnisse nicht auf dem Silbertablett serviert sondern dürfen selbst darauf kommen und ermitteln. Man muss den Schreibstil von Joel Dicker einfach lieben - in Dialogen zeigt sich seine wahre Stärke. Und dadurch wirken auch alle Fäden, an denen er zieht total logisch und man verfolgt die verflochtene Handlung, ohne zu stutzen. Wenn er mich auch nicht so umhauen konnte wie Harry Qubert ist der Fall Alaska doch einer, der mich lange nicht loslassen wird und den ich sehr geliebt habe. Ich freue mich schon auf mehr aus der Feder von Joel Dicker.