Profilbild von tintensturm

tintensturm

Posted on 17.6.2023

Ich hatte erstmal komplett andere Erwartungen an das Buch. Beworben wird der Roman mit dem Satz "Die große Zukunftssaga mit zehn Schwarz-Weiß-Illustrationen" und von daher bin ich davon ausgegangen, dass wir die Erde in einem postapokalyptischem Zustand wiederfinden, doch wir starten mitten in eine High-Fantasy-Welt mit eigenen Wesen und Magie, die ich nicht wieder erkannt habe. Für mich persönlich war das nicht schlimm, da ich neben Science-Fiction auch gerne Fantasy lese, aber wenn man sich auf ein Science Fiction Abenteuer gefreut hatte, könnte man enttäuscht werden, da die Charaktere zu keinem Zeitpunkt ein Raumschiff betreten. Stattdessen fliegen sie zu einem Zeitpunkt auf Steampunk ähnlichen Heißluftballon-Maschinen. Ich fand das Fantasy-Abenteuer aber durchaus spannend und interessant. Das Buch beinhaltet eine tolle Karte, zur Orientierung der nördlichen Krone, in der der größte Teil der Handlung stattfindet. Ich hoffe ein wenig darauf, dass man in der Fortsetzung noch etwas mehr von der Welt sieht, denn zum Beispiel konnte ich das Königreich Klashe bisher nicht auf der Karte finden. Außerdem sind im Roman zwischen den einzelnen Abschnitten einige skizzenhafte Bilder von verschiedenen Tieren versteckt. Das fand ich total grandios. Meine persönlichen Favoriten sind neben den Mýr-Flederwesen die Vargr, die unten in diesem Beitrag abgebildet sind. Wer High-Fantasy mag, wird diese Welt lieben: denn James Rollins hat eine neue Welt mit Göttern und Völkern geschaffen, die die Herzen von High-Fantasy-Leserinnen und Lesern höher schlagen lässt. Besonders die vielen Wesen sind sehr durchdacht und gruselig- die Zeichnungen innerhalb des Romans fand ich wirklich großartig, um sich die Wesen besser vorstellen zu können, vor allem die Skiitch Insekten. Hier hätte ich mir noch eine Zeichnung einer Königin gewünscht, aber vielleicht kommt diese ja noch...es gibt schließlich eine Fortsetzung. Zu Beginn hatte ich teilweise das Gefühl zwei verschiedene Bücher in einem zu lesen: Da war einmal die Geschichte von Nyx und den Flederwesen in der Akademie, die irgendwie mit dem Schicksal des Prinzen verwoben war - und dann gab es noch die Geschichte des Diebes, der ein magisches Artefakt stiehlt und plötzlich gejagt wird. Zuerst habe ich wirklich nicht verstanden, was diese beiden Geschichten miteinander zutun hatten, bis auf diese ominöse "Mondsturz"-Prophezeiung. Nach-und nach wird aber aufgeklärt, wie diese Geschichten zusammen gehören. Das fand ich recht gut gelöst. Besonders Rhaif und Shiyas Reise fand ich total spannend und hätte gerne mehr von ihnen gelesen. Ein Punkt, der mich sehr stark gestört hat waren die Perspektivwechsel, da diese nicht gekennzeichnet sind, d.h. , mitten im Kapitel kann sich von einem Satz auf den nächsten die Perspektive ändern. Es gibt nicht mal einen richtigen Zeilenumbruch. Ich muss auch zugeben, dass ich den Roman teils heftig zu lesen fand, vor allem als es um das Mobbing in der Akademie und die gewaltvollen Szenen während der Kämpfe ging. Was mir hierbei nicht so gut gefallen hat, ist, dass die Protagonisten sich oft die Schuld an Dingen geben, die nicht ihre Schuld sind, und ihnen kaum jemand widerspricht. Rhaif beispielsweise gibt sich die Schuld an einem Brand, den die Gildenmeisterin in einem Armenviertel ausgelöst hat, um nach ihm zu suchen - und Nyx gibt sich die Schuld daran, dass ein Junge, der sie gemobbt hat und zu einer Flucht gezwungen hat, bei der ihr Verfolger sich verletzt hat- gerächt werden musste. Weder Nyx noch Rhaif sind Schuld an diesen Dingen. Die Gildenmeisterin hat entschieden das Feuer zu legen. Der Mobber hat sich entschieden, Nyx in die Enge zu treiben. Hier hätte ich mir gewünscht, dass der Autor die Schuld den richtigen Figuren in die Schuhe geschoben hätte. Da die Science-Fiction-Elemente eher wenige sind, würde ich allen SciFi Fans vorher empfehlen Rezensionen zum Buch zu lesen. Für High-Fantasy-Fans gibt es hingegen eine Empfehlung,

zurück nach oben