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B. S.

Posted on 16.6.2023

Spannend erzähltes Umweltverbrechen In dem kurzweilig und spannend erzählten Krimi "Die Spur der Aale" von Florian Wacker folgt man der Frankfurter Staatsanwältin Greta Vogelsang, wie sie versucht, den Mord an einem Zollfahnder aufzulösen. Der tote Zollbeamte Lars Mathissen hatte Hinweise auf ein Schmugglernetzwerk, das mit Glasaalen handelte, die jedoch nicht weiterverfolgt wurden. Und jetzt schwimmt seine Leiche im Main. Kam er dem Schmugglernetzwerk zu Nahe oder steckt etwas anderes dahinter? Dank der kurzen Kapitel und der verschiedenen Erzählperspektiven, darunter die von Vogelsang, einer jungen chinesischen Frau in Frankfurt und einem jungen Mann in Paris, entwickelt die fesselnd erzählte Krimihandlung mit dem interessanten Schwerpunkt Umweltverbrechen und international organisierter Schmuggel leicht eine Sogwirkung. Der Autor schafft es hierbei gut, die Waage zwischen persönlichen bzw. privaten Einblicken in das Leben der Protagonistin Greta Vogelsang und eine zum Ende hin deutlich an Fahrt aufnehmende Krimigeschichte zu halten. Passend zum Thema Schmuggel im Umweltbereich, das häufig durch international agierende Netzwerke passiert, ist die Handlung an verschiedenen Schauplätzen angesiedelt und sorgt so für eine realistische und authentische Darstellung. Dasselbe lässt sich für die Charakterzeichnung besonders in Bezug auf Vogelsang sagen, die vielschichtig und glaubwürdig ist. Leider kann man dies nur bedingt für die Nebencharaktere sagen, deren Beschreibung teils etwas oberflächlich und stereotyp ausfällt. Auch verlor der Krimi zum Ende hin etwas an Tiefe im Vergleich zum Anfang. Zudem merkt man der Geschichte an manchen Stellen an, dass es sich um den ersten Band einer neuen Reihe handelt, wodurch manche Handlungsstränge oder mögliche Konflikte nur angekratzt werden. Jedoch schmälert dies nicht den allgemein positiven Eindruck von "Die Spur der Aale". Ein gut zu lesender und bildhafter Schreibstil sowie eine interessante und spannende Handlung sorgen für gute Krimiunterhaltung und machen Lust auf weitere Fälle für die durchaus sympathische Staatsanwältin Greta Vogelsang.

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