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schnaeppchenjaegerin

Posted on 9.6.2023

Mia ist Mitte 20, studiert Marketing und hat eine Praktikumsstelle in einer Schweizer Schokoladenmanufaktur angetreten, wo der Ehemann ihrer Halbschwester arbeitet. Nach einem holprigen Start arbeitet sich Mia selbstständig ein und versucht die Manufaktur mit ein wenig frischem Wind und neuen Ideen aus den roten Zahlen zu verhelfen. Im Schweizer Kollegenkreis fühlt sie sich auch dank der stetig vorhandenen Schokolade bald wohl. Zudem findet mit ihrer lange unbekannten Halbschwester allmählich eine Annäherung statt. Interessiert wird ihr Verhältnis zum Juniorchef Fabian Zuckermann beobachtet, denn durch eine Verwechslung ist Mia in die Rolle seiner Verlobten geschlüpft und muss insbesondere Fabians Großmutter etwas vorspielen, was das ein oder andere Fettnäpfchen beinhaltet und was Mia durch die aufkeimenden Gefühle zu Fabian, seiner Familie und der Schokoladenmanufaktur zunehmend schwerer fällt. "Das Leben braucht mehr Schokoguss" ist eine Liebeskomödie, die lebendig und abwechslungsreich geschildert ist und die/ den Leser/in anschaulich in das Schweizer Dorf und insbesondere die dortige familiengeführte Schokoladenmanufaktur versetzt. Die Geschichte ist durch die Verwechselung und Inszenierung von Mia als Verlobte des Juniorchefs witzig, ohne albern zu sein und enthält durch Mias schwierigen familiären Hintergrund und die prekäre finanzielle Situation des Familienbetriebs zudem ernste Töne, die der Geschichte Tiefe verleihen und sie facettenreich gestalten. Während die Liebesgeschichte sich eher nebenbei entwickelt und die Gefühle der Hauptfiguren für einander nicht so sehr im Vordergrund stehen, erhält man einen sehr guten Einblick in die Schokoladenproduktion und den schwierigen Spagat aus neuen Gesundheitstrends und der Nostalgie und dem Genuss von handgefertigter Schokolade. Mia ist zudem ein sympathischer, ehrlicher und bodenständiger Charakter, der sich in der Rolle der Verlobten nicht wohlfühlt und der es schwerfällt, Menschen etwas vorzuspielen, die sie allmählich in ihr Herz schließt. Ihre Unsicherheit im Umgang mit Fabian, den sie selbst nicht einzuschätzen weiß, ist nachvollziehbar wie auch die Verbindung zu ihrer Halbschwester Annette, die verschlossen ist und ihr nicht offen zeigt, was ihr Familie bedeutet. Mit Engagement und jugendlichem Leichtsinn stürzt sie sich in die Arbeit und versucht insbesondere Fabian von neuen Ideen zu überzeugen, die gleichzeitig das Familienerbe bewahren. Trotz ihrer Vorhersehbarkeit ist es eine Feel-Good-Geschichte mit viel Genuss, die herzerwärmend und unterhaltsam ist und genau das hält, was sie verspricht: das Leben mit Schokolade zu versüßen.

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