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pmelittam

Posted on 8.6.2023

In einem Pub treffen der Student Tom Horsmith und der Politiker Monty Causley aufeinander. Ein Streit führt zu einer Wette, die 50 Jahre später eingelöst werden soll. Wer „Der Wal und das Ende der Welt“ gelesen hat, kennt den kleinen Ort St. Piran an der Küste Cornwalls schon, damals war Tom noch ein kleiner Junge, jetzt ist er gerade 20 Jahre alt geworden – das ist im Grunde die einzige zeitliche Einordnung, die der Roman uns an die Hand gibt. Wir befinden uns also in einer Zeit nach dem Wal. Dass die Zeit ungefähr die unsere ist, wird aber schnell klar. Im Roman vergehen zudem mehrere Jahrzehnte, jedoch wird nur wenig „Zukünftiges“ betrachtet, es geht hier nicht um Science Fiction, sondern um ganz aktuelle Probleme (wie auch schon im „Wal“). Erzählt wird die Geschichte in Zeitsprüngen, jeweils soundsoviele Jahre nach der Wette, bis schließlich mehr als 50 Jahre vergangen sind. Tom und Monty treffen immer einmal wieder aufeinander, ihre Leben sind auf gewisse Weise miteinander verbunden, nämlich durch die Wette, die Monty als Politiker letztlich sogar etwas mehr trifft als Tom. Dazwischen findet für beide das normale Leben statt, das der Roman oft nur in Zusammenfassungen erzählt, was aber im Kontext vollkommen ausreicht. Das „normale Leben“ beider ist zwar wichtig, aber das wahre Thema des Romans ist die Wette. Eine Wette, die sich mit dem Thema „Klimawandel“ befasst, Monty ist ein bekannter Klimaleugner, Tom setzt sich dafür ein, dem entgegenzusteuern. So findet man ihn schon bald in Grönland, wo er u. a. das Schmelzen der Gletscher untersucht. Tom und Monty sind ganz klar die Protagonisten des Romans, andere Charaktere nur Nebenfiguren, die aber trotzdem auch wichtige Rollen haben. Ein paar kennt man übrigens bereits aus dem „Wal“, was mir gut gefällt. Trotz der Zeitsprünge kann man die beiden gut greifen, sie sind nicht nur die Vertreter zweier gegensätzlicher Denkweisen, sondern durchaus mehr. Und teilweise machen sie ganz schön miteinander durch, vor allem in der zweiten Hälfte wird es ziemlich spannend, nicht nur, wenn der Eisbär – endlich – auftaucht. John Ironmonger hat sich wieder eines aktuellen Themas angenommen, und bleibt seinem besonderen Erzählstil auch hier treu, er erzählt mit viel Herz und einer schönen Sprache, sehr fesselnd, sehr eindringlich und sehr treffend. Der Roman steckt voller Emotionen, vermittelt zudem, gut verpackt, einiges an Wissen und lässt einen schwer wieder los. Ich hoffe sehr, dass ihn sehr viele Menschen lesen, und erkennen, wie wichtig das Thema ist. Für mich ist der Autor spätestens jetzt zu einem meiner Lieblingsautoren geworden, dessen Romane ich unbedingt lesen muss. Nach dem „Wal“ nimmt sich auch der „Eisbär“ eines aktuellen Themas an, das der Autor wieder mit viel Wissen, Emotionen und einer interessanten Geschichte verpackt. Auch hier wird man zum Nachdenken angeregt, so dass ich auch diesem Roman viele Leser:innen wünsche, weswegen ich ihn unbedingt empfehle.

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