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annamagareta

Posted on 6.6.2023

Emotionen, Italien und ein Familiengeheimnis – ein grandioser Auftakt „Die verlorene Tochter“ ist der erste Band einer achtteiligen Familiengeheimnis-Saga der in Neuseeland lebenden Autorin Soraya Lane. In 34 kurzen Kapitel, die zwischen den 1940er Jahren und der Gegenwart wechseln, erzählt die Autorin gleich zwei Liebesgeschichten. In der Gegenwart geht es um die 30-jährige Lily, die nach Italien reist, um dort ihrem Traum zu verwirklichen. Sie möchte als Kellermeisterin arbeiten, um mehr über die Schaumweinherstellung zu erfahren. Kurz vor ihrer Abreise hat sie ein geheimnisvolles Erbstück von ihrer Großmutter väterlicherseits erhalten, das dazu führt, dass sie sich auf Spurensuche begibt. In der Vergangenheit geht es um Estée, die eine Ausbildung zur Ballerina gemacht hat und unter ihren strengen Mutter leidet. Sie lernt Felix – den Sohn eines Bäckermeisters kennen – aber vor den Augen ihrer Mutter hat ihre Liebe keine Zukunft. Die Gefühle, die zwischen den beiden entstehen sind einzigartig und regelrecht magisch. Diese tiefen Emotionen wurden regelrecht greifbar. Soraya Lanes Schreibstil liest sich leicht und flüssig. Sie versteht es Gefühle lebendig werden zu lassen und beschreibt ihre Charaktere authentisch und sympathisch. Der Wechsel zwischen den beiden Erzählsträngen sorgt für Spannung und ich habe den in der Vergangenheit ebenso gerne gelesen wie den in der Gegenwart. Durch die Beschreibung der kulinarischen Genüsse und der Landschaft wird die Atmosphäre Italiens greifbar. Da kam bei mir direkt Urlaubssehnsucht auf. Auch über die Weinlese habe ich einiges erfahren. Nicht nur inhaltlich sondern auch optisch hat das Buch einiges zu bieten. Abgesehen von dem stimmungsvollen Cover und Innencover beginnt nämlich jedes Kapitel mit einer Abbildung des Weinguts. Eine Kleinigkeit, die das Leseerlebnis für mich gelungen abgerundet hat. Wer Familiengeschichten, tiefe Emotionen, die Atmosphäre Italiens mag und gerne in spannende Geheimnisse eintaucht, dem kann ich dieses Buch empfehlen. Ich bin jedenfalls schon unglaublich gespannt auf den zweiten Band, der im Dezember erscheinen wird und in dem die Autorin ihre Leser*innen in das Kuba der 1950er Jahre entführen wird.

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