R. S.
Gut konstruierte Suche nach dem Mörder von Alaska "Die Affäre Alaska Sanders" ist eine gut erzählte und interessante Geschichte, die mit einer komplexen Handlung voller Intrigen und einem stimmigen Ende aufwarten kann. Wer schon Bücher des Autors Dicker gelesen hat, wird in "Die Affäre Alaska Sanders" auf altbekannte Charaktere treffen, wie den Erzähler und Protagonisten Marcus Goldman, Harry Quebert und Perry Gahalawood von der Staatspolizei New Hampshire. Marcus Goldman wird in die Ermittlungen zu einem Mordfall an einer jungen Frau hineingezogen, der nach 11 Jahren wieder neu aufgerollt wird. Im April 1999 wird in der kleinen, beschaulichen Stadt Mount Pleasant die Leiche von Alaska Sanders am Ufer eines Sees gefunden. Die Ermittlungen werden schnell abgeschlossen, da die Polizei sowohl vom mutmaßlichen Täter als auch von seinem Komplizen ein Geständnis erwirkt. Elf Jahre später erhält Perry einen anonymen Brief, der bei ihm Zweifel aufkommen lässt, ob er damals den wirklichen Mörder von Alaska hinter Gittern gebracht hat. Er und Marcus beginnen, den Fall neu aufzurollen und stoßen dabei auf einige Familiengeheimnisse und ein Nest von Intrigen. Von Beginn an schafft es der Autor Spannung aufzubauen und diese auch bis zum Ende hochzuhalten. Rückblenden in die Vergangenheit und eine wendungsreiche Handlung tragen dazu bei, dass man wissen will, wer hinter dem Mord an Alaska steckt. Die verschiedenen Zeit- und Handlungsstränge sind gut miteinander verwoben und werden in einem schlüssigen Ende zusammengeführt. Es ist eine gute Kombination aus Familiendrama, Ermittlungen und emotionalen Ereignissen. Ebenso lernt man Marcus Goldman etwas näher kennen, was vor allem für Fans der vorherigen Bände interessant ist. Lediglich in Bezug auf Harry Quebert hätte ich mir etwas mehr Szenen gewünscht. Dank des flüssigen und einfachen Schreibstils, wird man schnell in die Geschichte hineingezogen. Jedoch dauert es am Anfang etwas bis die Handlung so richtig an Fahrt aufnimmt und so die ein oder andere Passage etwas langatmig ausfällt. Trotzdem liefert der Roman eine gut unterhaltende und leicht zu lesende Geschichte, aber einen spannenden Kriminalroman sollte man nicht erwarten. Wem schon "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert" gefallen hat, dem wird auch "Die Affäre Alaska Sanders" zusagen. Aber auch Liebhaber von gut konstruierten Geschichten mit Kriminalelementen werden auf ihre Kosten kommen.