Buchdoktor
Lars Mathissen hatte den Chinesen Luan am Frankfurter Flughafen bei der Zollkontrolle erwischt. Als der Zollfahnder kurz darauf an seinem gewohnten Angelplatz tot im Main gefunden wird, geht Staatsanwältin Greta Vogelsang auf, dass sie dem Mann besser zugehört hätte, ehe sie die Ermittlungen gegen Luan wegen Schmuggel gefährdeter Arten einstellen ließ. Vogelsangs Tätigkeit im Dezernat für Umweltverbrechen und Artenschutzdelikte wird von ihren Kollegen der Abteilung Kapitalverbrechen bisher belächelt und sie selbst hat offenbar die Fahndung des Frankfurter Zolls nach gefährdeten Arten im Reisegepäck nicht ernst genommen. Matthissen scherte sich nicht um Dienstwege, ermittelte privat weiter und war damit einem internationalen Schmugglerring auf den Schlips getreten. Mit Focus auf Greta Vogelsang (in einfachen Verhältnissen aufgewachsen, überzeugte Stadtradlerin mit Interesse am Gärtnern), die chinesische Kurierin Mian und den Franzosen Paul, der glaubt, im Lebensmitteltransport einen lukrativen Job gefunden zu haben, entfaltet Florian Wacker in seinem Serieneinstieg einen interessanten Fall zwischen Frankfurts Flughafen, dem Industriehafen und düsteren Kellergewölben. Zugegeben, von der Gefährdung der Glasaale hatte ich vorher nicht gehört. Greta Vogelsang, von einem beruflichen Einsatz offenbar noch traumatisiert und als Aufsteigerin überaus selbstkritisch, konnte mich für sich einnehmen – und Florian Wacker hat mich mit atmosphärischen Beschreibungen überzeugt.