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Buchdoktor

Posted on 30.5.2023

Tom Horsmith hat als Kind in St. Piran die Sache mit dem Wal miterlebt und ist Student der Geowissenschaften, als er mit dem Parlamentsabgeordneten und Klima-Leugner Monty Causley wettet, dass dessen Wohnzimmer seiner Villa Marazion House in 50 Jahren unter Wasser stehen würde. Das Gemäuer hockt hoch über dem Hafen, geschwärzt und überwuchert, die ideale Quelle für Legenden und Gerüchte. Sollte Tom verlieren, will er sich im Meer ertränken. Die Wette geht viral und wird beide Männer nicht mehr loslassen. Der noch immer in St. Piran verwurzelte Tom war mit seinen Geschwistern bei Großmutter „Nan“ aufgewachsen, studierte in London und arbeitete in jeder freien Minute, um Nan finanziell unterstützen zu können. In immer länger werdenden Zeitsprüngen folgt John Ironmonger nach der Wette Tom, seiner Bruderschaft mit Jugendfreund und Forscher-Kollege Benny, seiner Ehe mit der Inuit Lykke Noorgard und Toms verhasstem Kontrahenten Monty. Monty Causley hatte im Kampf um den Parlamentssitz seinem Wahlvolk viel versprochen, die Befürchtungen in der entlegensten Region Großbritanniens erspürt und doch nur seine Karriere im Sinn gehabt. 10 Jahre nach der Wette scheint Tom der Klimabewegung mit der Wette eher geschadet zu haben, während die Weltbürgerin Lykke als Speakerin auf dem gesamten Kontinent gehört wird. Doch Tom kann sich nicht entschließen, von der Wette zurückzutreten. 25 Jahre nach der Wette ist Toms Tochter Ilse bereits berufstätig und Monty (älter als Tom) hat offenbar seine Karriereträume verwirklicht. Ein streng auf öffentliches Aufsehen inszeniertes Ereignis wird die Wettgegner noch einmal aufeinander treffen lassen. Auch wenn jeder Zeitsprung (2, 10, 25, 50 Jahre) mit überraschenden Veränderungen aufwarten kann, schafft Ironmonger es, die Spannung bis zum Schluss stets zu steigern. Liebevoll gezeichnete Figuren, der Zusammenhalt an idyllischem Schauplatz, phantasievolle Ideen, was sich innerhalb 50 Jahren verändert haben könnte, und nicht zuletzt eine spannende Handlung sind die Zutaten zu Ironmongers Klima-Utopie. Nicht zu vergessen seine charmanten Danksagungen am Ende des Romans.

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