Casaplanca
Lebenswege beeinflusst "Macht" von Heidi Furre ist ein Roman, der einen noch eine ganze Weile gedanklich beschäftigt. Liv lebt mit Mann und beiden Kindern in einem Einfamilienhaus in Oslo. Sie liebt ihre Familie und auch ihren Beruf als Pflegerin. Doch sie hat Angst, bewußt und unbewußt und diese beeinflußt ihr Leben und ihr Denken. Liv wurde vergewaltigt, vor sehr langer Zeit und sie kommt aus ihrer Opferrolle nicht heraus, obwohl sie gerade dieses so sehr möchte. Für mich sehr problematisch ist hier, dass Liv nicht darüber spricht, nicht mit ihren nächsten Angehörigen und Vertrauten und auch nicht mit der Polizei. Das ist der Weg, wie sie damit umgeht, ihr persönlicher Weg. Im Roman bekommen wir Einblick in ihr Leben, viele kleine Episoden aus ihrem Alltag, wichtige und auch unwichtige und teilweise auch ungeordnet. Es ist nicht immer leicht dem Handlungsstrang zu folgen, da ja nicht viel geschieht. Nur im Inneren von Liv geschieht etwas, wobei ich von ihren Gedanken und Reaktionen vieles nicht verstehen und nachvollziehen kann, aber gerade das regt zum nachdenken an. Ein wichtiges buch zu einem sehr wichtigen Thema, dem ich aber nicht immer zu folgen vermag.