Christin
Es handelt sich um den Debütroman von Sven Jähnel. Er entführt seine LeserInnen nach Nepal und löste bei mir definitiv Reisefieber aus. Auch wenn es sich um einen fiktiven Roman handelt, konnte der Autor auf seine gesammelten Erfahrungen zurückgreifen, denn er war selbst zwei mal in Nepal. Meiner Meinung nach merkt man dies auch. Nepal war bisher keins meiner Reiseziele, aber die Abenteuer, die der Freundeskreis rund um die Protagonisten Erik und Jule erleben, kamen sehr authentisch bei mir an. Zu Beginn, insbesondere in Kathmandu hatte ich ein wenig Sorgen, ob mir das Buch gefallen wird. Denn in dieser Etappe standen hauptsächlich die Gedanken und das damit verbundene Gefühlschaos von Erik im Vordergrund. Reisefieber kam bei mir nicht auf. Aber als die Truppe weiter zog, entwickelte sich auch der Schreibstil des Autors. Ab diesem Zeitpunkt wurden die Handlungsorte lebendig. Und nicht nur mal kurz im Nebensatz erwähnt. Insgesamt lässt sich sagen, dass nach dem leider etwas holprigen Start sich das Buch wirklich toll entwickelt hat. Sei es in der Handlung, im Lesefluss oder den handelnden Charakteren. Besonders gut fand ich, dass nicht immer alles super toll dargestellt wurde, sondern die Figuren mit Problemen und kleinen Kulturschocks zu kämpfen hatten. Insbesondere möchte ich die charakterlich Entwicklung des Protagonisten Erik hervorheben. Die war wirklich gelungen. Authentisch, menschlich, nicht perfekt, aber trotzdem wunderbar ist er über sich herausgewachsen, ohne dabei sich oder seine Bodenständigkeit zu verlieren. Ich habe selbst erlebt, dass Reisen einen verändern können und diese Umsetzung ist Sven Jähnel großartig gelungen. Nach einem holprigen Start hat sich das Buch toll entwickelt und mich definitiv begeistert! 4/5 ⭐