dajobama
Mirmar – Josefine Soppa Ein Roman, der erstmal interessant klingt, der mir dann aber überhaupt nicht zugesagt hat und den ich letztendlich bereits nach dem ersten Drittel abgebrochen habe. Insbesondere auch wegen ständigen Schachtelsätzen, wie folgender: "In einem Entschluss, der auf einmal zu schnell kommt, geht sie auf eine Hütte zu, hält den Blick unten, nimmt sich den Stuhl, da liegen Badesachen drauf, die räumt sie um, unterdrückt den Impuls, mit dem Stuhl zu ihrer Hütte zurückzurennen, geht gerade, der Stuhl ist leicht, sie sitzt, gar nichts hat sich gerührt." Ich kann nicht verstehen, warum jemand so schreibt. Meiner Meinung nach völlig unnötig und noch dazu einfach falsch. Beim Lesen stellt sich ein Gefühl des Gehetztseins, der Unruhe ein. Möglich, dass das so beabsichtigt ist. Mich macht das einfach kirre. Meinem Eindruck nach ist dies einer jener Romane, die auf Teufel komm raus literarisch besonders und modern daherkommen sollen. Dieses gezwungen Intellektuelle ist in erster Linie unsympathisch. Meinen Geschmack trifft das jedenfalls nicht. Und es passt hier auch kein bisschen zu den Figuren, die sich am unteren Ende der Gesellschaft bewegen. Allerdings gebe ich zu, dass Josefine Soppa mit diesem Debüt vermutlich eine heiße Anwärterin auf den Deutschen Buchpreis ist. Auch inhaltlich kam ich nicht wirklich in die Geschichte. Die Autorin schweift ständig ab und ich hatte das Gefühl, so einiges nicht zu verstehen. Was soll eine Privatisierung der Privatisierung sein? Laut Klappentext vermutet die Tochter, dass die verschwundene Mutter sich am Strand bei den Frauen aufhält. Allerdings erzählt sie die ganze Zeit detailliert, was ihre Mutter gerade macht. Wahrscheinlich wird das noch aufgeklärt, wie gesagt habe ich das Buch ja nicht zu Ende gelesen. Meins war das leider gar nicht. Hier hätte ich doch mal lieber eine Leseprobe gelesen. Abgebrochen, deshalb auch nur 1 Stern von mir.