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tintenwelten

Posted on 26.4.2023

Die Geschichte um die Inhaber-Familie des Sterne-Restaurants Prisma geht weiter: Der „verlorene“ älteste Bruder und Sohn kehrt zurück. Nicolas hat seine Heimat vor Jahren verlassen, um als Fotograf Karriere zu machen. Er stößt allerdings nicht nur auf Begeisterung und Wiedersehensfreude. Vor allem sein Bruder Julian nimmt es ihm übel, dass er die Familie im Stich gelassen hat. Und auch Darcy hat ihm nicht verziehen, dass er damals geflüchtet ist, weil er sich eingesperrt gefühlt hat. In Goldbridge, in seiner Familie und bei ihr… Als die alten Gefühle für ihn wieder aufflammen, wird ihr klar, dass sie sich von ihm fern halten muss, um ihr Herz zu schützen. Die Geschehnisse werden aus den Perspektiven beider Protagonisten erzählt, ihre Gefühle und Gedanken wirken authentisch und nachvollziehbar. Es wird wieder sehr emotional und ist teilweise ziemlich schmerzhaft zu lesen. Wir lernen Darcy von einer ganz anderen Seite kennen. In den anderen Bänden schien sie stets stark, reflektiert, hilfsbereit, lebensfroh und humorvoll zu sein. Das ist sie alles natürlich auch, doch hinter dieser Fassade sieht es zusätzlich noch ganz anders aus. Nicolas kannten wir bisher ja nur vom Hören-Sagen, weil er für seinen Job um die ganze Welt gereist ist und jetzt erst zurück kommt. Seine Mitmenschen können ihn schon für überheblich, von sich selbst überzeugt und ignorant halten, doch wir erleben sein wahres Innenleben und erkennen wie zerbrochen er wirklich ist. Mir hat gefallen, dass Darcy und Nicolas beide so kreativ sind. Alles rund um seine Fotografie, ihre Collagen und das gemeinsame Foodstyling hat mich sehr interessiert. Die Pärchen aus den ersten beiden Bänden nehmen ebenfalls wieder großen Anteil, vor allem Julian (auch als Darcys bester Freund) und seine Freundin Tori. Es ist schön zu sehen, wie es mit allen weiter geht. Auch die Familiengeschichte nimmt auf dramatische und emotionale Art und Weise ihren Lauf. Es geht unter anderem um psychische Erkrankungen und daraus resultierende Panikattacken. Weitere Themen können in der Triggerwarnung nachgelesen werden, die ihr am Ende des Buches findet. Diese enthält Spoiler. Wie in den Vorgängern wird auch hier Liebe nicht als Allheilmittel dargestellt, was ich gut und richtig finde. Therapie spielt dementsprechend eine Rolle. Ich liebe nach wie vor das Setting: ein idyllisches Hafenstädtchen am Meer, wo jeder jeden kennt und alle füreinander da sind. Das familieneigene Restaurant befindet sich in einer Grotte direkt am Strand. Da kommt Urlaubsfeeling auf. „The way we melt“ ist ein würdiger Abschluss der Hungry Hearts Trilogie. Ich habe viel über psychische Erkrankungen, Abhängigkeiten, Traumata und deren Folgen lernen können. Alle drei Liebesgeschichten waren gefühlvoll und etwas ganz besonderes.

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