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leseratte_sasi

Posted on 25.4.2023

Mit Winzerblut hat der Autor Uwe Ittensohn, wie nicht anders gewohnt, wieder einen hervorragenden Regionalkrimi geschaffen. Wie der Titel schon verrät, geht es in diesem Buch um das Lieblingsgetränk der Pfälzer: Wein. Während das Getränk, ob pur oder als Schorle, den Pfälzern eigentlich Freude bringt, ist er hier schuld am bizarren Tod eines jungen Studenten. Alles sieht zunächst nach einem Unfall aus und Hauptkommissar Achill will den Fall schnell zu den Akten legen. Seine Kollegin Oberkommissarin Bertling sieht das anders und ermittelt zusammen mit Privatschnüffler auf eigene Faust entlang einer mysteriösen Blutspur weiter. Sie dringen dabei in die Geheimnisse des Weinbaus vor und stoßen auf ein weiteres ungewöhnliches Verbrechen. Eins vor weg, ich bin mal wieder begeistert darüber wie der Autor es immer wieder schafft mich aufs Neue zu überraschen, denn auch wenn es sich immer um dieselben Hauptfiguren handelt und die Region gleichbleibt, hat jeder Krimi doch immer wieder etwas Neues. Es fängt schon beim Cover an, dass schon einen ersten Blick auf die Thematik des Buches hinweist, was mir persönlich sehr gefällt. Aber auch der Klappentext hat mich sofort neugierig gemacht und so war schnell für mich klar, dass ich dieses Buch einfach lesen muss. Bei Winzerblut handelt es sich um den 5. Band einer ausgezeichneten Regionalkrimi-Reihe. Auch wenn man die Vorgänger-Bände nicht kennt, stellt dies kein Problem dar, da man als Leser nicht nur sachte vom Autor in die Personenverhältnisse eingeführt wird, sonders es gibt am Anfang des Buches ein Personenverzeichnis, das meiner Meinung nach ein weiterer Pluspunkt ist. Auch wenn ich es nicht gebraucht habe, kann ich mir vorstellen, dass es gerade für Neulinge sehr hilfreich ist. Natürlich kann ich die anderen 4 Bände wärmstens empfehlen, habe diese jedoch selbst nicht in der richtigen Reihenfolge gelesen, was aber das Lesevergnügen nicht minimiert hat, eher wurde ich neugieriger auf die vorherigen Bände. Die Handlung wechselt zwischen Vergangenheit und Gegenwart, was jedoch nie zu Verständnisproblemen geführt hat, da bei den Kapiteln immer das Datum angegeben ist. Gerade die Zeitsprünge waren eins meiner persönlichen Highlights und haben eine besondere Spannung hervorgerufen. Die einzelnen Kapitel haben nach meinem Empfinden die perfekte Länge. Die Tatsache, dass diese nicht zu lang sind, hat es mir schwer gemacht das Buch aus der Hand zu legen, denn ich dachte mir immer „nur noch ein Kapitel“, dass es nicht nur bei einem geblieben ist, wird jedem Bücherwurm klar sein. Aber natürlich war nicht nur die Länge Schuld, sondern vor allem die Spannung, denn diese kam nicht zu kurz. Durch unterschiedliche Handlungsstränge und die verschiedenen Zeiten war jedes Kapitel für sich spannend und am Ende gab es immer einen kleinen Cliffhänger, der es manchmal unmöglich gemacht hat, das Buch aus der Hand zu legen und mir deshalb eine sehr kurze Nacht beschert hat. Auch kam durch die Ermittlungen hinter Achills Rücken eine gewisse Spannung in der Personenkonstellation auf, die mir gefallen hat, da wir Leser dadurch Verena Bertling näher kennenlernen konnten und sie konnte endlich ihr Potential als Ermittlerin unter Beweis stellen, was für mich eine große Freude war. Der Fall hat mich diesmal richtig in seinen Bann gezogen und war für mich unvorhersehbar, sodass ich am Ende überrascht war. Auch die Wein- und Winzerthematik war für mich sehr interessant und auch für mich als Pfälzerin gab es viele neue Informationen. Auch waren die Fakten geschickt in die Handlung eingestreut, sodass es sich nicht wie ein wissenschaftlicher Vortrag gelesen hat. Der Pfälzer Dialekt lockert das Ganze zusätzlich auf, auch wenn der breite Dialekt aus Hambach wohl nicht für jeden einfach zu lesen ist. Wie man merkt, bin ich mal wieder vollauf begeistert und muss schon sagen, dass ich ein klein wenig traurig war, dass das Buch so schnell gelesen war. Ich hoffe Uwe Ittensohn lässt uns nicht so lange warten, bis der nächste Band erscheint, den ich schon mit Freude erwarte.

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