Chief Propaganda Officer
Naomi hat einen echt schlechten Tag. Nicht nur, dass sie hundemüde ist, hat sie am Tag zuvor ihren Verlobten am Altar stehenlassen und ist Hunderte Kilometer gefahren, um ihrer Zwillingsschwester Tina zu helfen. Der ist allerdings nicht zu helfen, denn sie klaut Naomi das Auto samt Geldbörse und lässt ihr im Austausch ihre elfjährige Tochter da. Ach, Naomi, du wusstest gar nicht, dass du Tante bist? Ups. Als wäre das nicht genug, führt sich ein mega aussehender Wikingertyp auf wie ein Neandertaler und will Naomi der Stadt verweisen, weil Tina dort äußerst unbeliebt ist. Doch Naomi behauptet sich, bleibt in Knockemout, übernimmt Verantwortung für ihre Nichte und kommt sogar Homo Wikinsus Neandertalensis näher ... Tatsächlich hat mich das Buch überrascht. Dafür, dass es ein NA ist, ist es gar nicht so übel. Klar, alle Männer sehen aus wie Klone von Thor, sind immer heiß und willig und nicht zu vergessen, entweder Autoritätspersonen (Polizeichef) oder megareich (Knox, Lucian) und autoritär. Und es wimmelt natürlich auch von den üblichen Tropes. Kleinstadt mit skurrilem Personal;: check. Heiße Typen: check. Harte ... ihrwisstschon, weiche Herzen: check. Auch ist Knox, der Neandertaler, untragbar. Ja, er hilft Naomi, aber wie er sich immer aufführt, besonders zu Beginn und kurz vor Schluss: geht gar nicht. So heiß könnte einer gar nicht sein, dass er Bettmaterial wäre. Dafür waren die Dialoge in den meisten Fällen recht witzig, viele Leute echt umgänglich und sympathisch und gelegentlich kamen sogar gute Anmerkungen rüber wie "Dein Körper gehört dir". Bisschen nervig waren die Wiederholungen (ja, wir hatten es schon auf Seite 250/500 verstanden, dass Naomi sich immer nur um andere, nie um sich selbst kümmert!). Und was absolut an den Haaren herbeigezogen war: Knox dämliches Verhalten aka Ach, nee, doch nicht. Alles in allem - wenn man Knox aus der Gleichung rausnimmt - hat es Spaß gemacht zu lesen. 3,5/5 Punkten.