bookeater
Auch ich stimme ein in die Lobgesänge auf diesen außergewöhnlichen Roman. Jetzt schon ein Lesehighlight in dem noch jungen Jahr. Ein Jedermann-Buch, weil es eine Vielfalt an Themen bedient: Freundschaft, Liebe, Krankheit, Tod, Scheitern, Erfolg, toxische Beziehungen und…Videogames. Dass Videogames, auch als Electronic Arts bezeichnet, eine Kunstform sind, war mir bisher nicht bewusst. In dem Buch bekommt der Lesende jedoch einen Einblick in den kreativen Entstehungsprozess von Videospielen und den Kult dahinter. Allein das ist schon eine Philosophie für sich. Genau wie die Avatare in Videogames sterben auch die Romanhelden Sadie und Sam mehrere „Tode“ und müssen ihr Leben nach jedem Rückschlag neu beginnen. Und immer wieder gibt es ein neues Morgen. Die Charaktere mit all ihren Problemen im Gepäck sind nahbar, sympathisch und handeln aus stets nachvollziehbaren Motiven. Nur das Leben meint es nicht immer gut mit ihnen. Mir gefiel besonders, dass die Geschichte nicht rein linear geschrieben ist. Bestimmte Schlüsselereignisse werden erst später im Rückblick erzählt, sodass geschickt fehlende Puzzleteile ergänzt werden. Von Anfang bis Ende liest sich das Buch flüssig und fesselt den Leser durch den kurzweiligen Erzählstil und überraschende Twists. Eben ein Page-Turner. An diesem Buch ist wahrscheinlich alles Kult. Cover eingeschlossen. Ganz große Empfehlung. „Wenn aus einer Geliebten eine Freundin werden soll, darf man nie aufhören, sie zu lieben. Man muss sich klarmachen, dass eine Beziehung aus Abschnitten besteht, und wenn einer endet, kann die Beziehung als etwas anderes weiterbestehen. Die Liebe ist Konstante und Variable zugleich.“ S. 422.